45 Millionen Euro für den Umbau des Rheiner Innenstadtquartiers

Das gesamte Quartier inklusive Stadtbibliothek soll umgebaut iund attraktiver gestaltet werden. Foto: Schulte Renger

Rheine

Rheine. Der Rat der Stadt Rheine hat in seiner Sitzung am Dienstag (31. März 2020) das Architekturkonzept für den Umbau des Innenstadtquartiers, das auch das Rathauszentrum mit der Mall und den dort beherbergten Unternehmen umfasst, einstimmig beschlossen.

Eine Bürgerversammlung zur Information über das Projekt wird noch erfolgen. Außerdem wurde vereinbart, das Thema grundlegend neu zu beraten, wenn sich herausstellen sollte, dass sich im Zuge der Corona-Krise die Zuschüsse seitens des Landes erheblich verringern oder sich die finanzielle Lage des städtischen Haushaltes durch die Auswirkungen der Pandemie grundlegend verschlechtert.

Nach zwölf Jahren des Leer­st­andes der ehemaligen Hertie- und Mensing-Flächen und der damit verbundenen schwierigen Situation für alle Einzelhandels- und Dienstleistungsnutzungen in der Umgebung soll das Areal durch den Umbau und damit ermöglichte neue Nutzungen nun signifikant aufgewertet werden.

Die große Baumasse Hertie gilt heute als nicht mehr zukunftsfähig und eine Umnutzung des Komplexes ist aufgrund der Größe und fehlenden Belichtung nicht möglich, sodass ein Umbau des Innenstadtquartiers im Bereich Staelscher Hof notwendig ist. Durch eine Fuge zwischen dem Rathauszentrum und dem geplanten Stadthotel entstehen zwei optimal belichtete Baukörper. Eine freundlich gestaltete Rathauspassage zwischen Matthiasstraße und Staelschem Hof bindet das Quartier zudem noch besser an den ZOB an.

Insbesondere das Stadthotel und die ebenfalls in die Umbaumaßnahme einbezogene Stadtbibliothek werden in Zukunft wichtige Frequenzbringer für diesen innerstädtischen Bereich sein.
Die Neustrukturierung, Modernisierung und Sanierung des Innenstadtquartiers werden nach der derzeitigen Kostenschätzung der beauftragten Fachplaner etwa 45 Millionen Euro kosten. Der aktuell vom Rat der Stadt Rheine gefasste Beschluss hat jedoch noch keine finanziellen Auswirkungen. Beschlossen wurde zunächst die Variante 1 als Grundlage für die nächste Planungs- und Entwurfsphase. Die Stadtverwaltung plant dieses Vorhaben trotz der gegenwärtigen Krise weiter. Auf diese Weise soll vermieden werden, dass die Entwicklungen im Bereich des geplanten Stadthotels zum Erliegen kommen und die gesamte Umgebung weiter an Attraktivität verliert. Gerade in der Corona-Krise will die Stadt die Anstrengungen in der Innenstadt intensivieren, um den Standort für die Zukunft zu stärken.

Auch für die heimische Wirtschaft ist ein Voranschreiten des Projektes trotz der gegenwärtigen Lage wichtig. Im prognostizierten ökonomischen Tal führen Investitionen zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Die geplante Baumaßnahme umfasst viele verschiedene Gewerke, die in ihrer Größenordnung auch für die lokalen Firmen und Betriebe interessant sind. Es ist außerdem zu erwarten, dass die Baumaßnahme auch Investitionen der Anlieger nach sich ziehen wird, die der heimischen Wirtschaft ebenfalls gut tun werden.

Die Attraktivierung des Quartiers rund um das geplante Stadthotel und das Rathauszentrum ist nur einer von vielen positiven Effekten der Umbaumaßnahme. Durch die energetische Sanierung des Rathauszentrums werden nicht nur Energiekosten eingespart, die Maßnahme dient – ebenso wie beispielsweise die geplante Dachbegrünung – auch dem Klimaschutz. Ein weiterer Vorteil sind Synergieeffekte der Baumaßnahmen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Heizungsanlage: Wenn etwa eine Heizungsanlage aufgrund der veränderten Nutzung im Bereich der ehemaligen Mensing-Fläche neu angelegt werden muss und es nur geringfügig mehr kostet, damit verbunden gleich eine neue Heizungsanlage für das ganze Haus zu installieren, ist das eine sinnvolle und nachhaltige Maßnahme.

Durch den Umbau des Rathauszentrums entstehen außerdem zusätzliche Büroflächen für die Stadtverwaltung. Dadurch entfallen zum einen Kosten für die Anmietung externer Büroflächen in Rathausnähe und zugleich werden die Funktionsabläufe innerhalb der Verwaltung verbessert. Auch für die Bürgerinnen und Bürger sind die Mitarbeiter zukünftig leichter auffindbar, was die Bürgerfreundlichkeit der Stadtverwaltung weiter verbessert.

 


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