Rheine / Mesum (cpr). „In die Berufswelt eintauchen“ – das war der Wunsch von Jill Rotert, nachdem sie die Schule beendet hatte. Daher bewarb sie sich bei der Josef Pieper-Schule in Rheine und wurde zu ihrer großen Freude für den Bildungsgang Fachoberschule, kurz FOS 11, angenommen. Ziel des Ausbildungsganges ist es, berufliche Qualifikationen im Gesundheits- und Sozialwesen zu erwerben und gleichzeitig die Fachhochschulreife zu erreichen.
Für den beruflichen Teil der Ausbildung war schnell eine Einrichtung gefunden. Jill Rotert fragte im Anni Poll-Haus in Mesum an und war gleich von der freundlichen Atmosphäre des Wohnhauses für Menschen mit Behinderung begeistert. Besonders gefiel ihr, wie offen, die Bewohner auf sie zugegangen sind. „Da war mir direkt klar, das ist der richtige Praktikumsplatz für mich.“ Auch Hausleiterin Britta Borree war ebenfalls erfreut von der Praktikumsanfrage. „Einige Bewohner sind in Rente und werden hier im Haus über Tag begleitet. Für dieses Tagesangebot suchen wir immer zusätzliche Unterstützung.“
In der Klasse 11 war Jill Rotert an drei Tagen wöchentlich im Anni Poll-Haus. Das Jahr war also nicht nur gefüllt mit Unterricht und Lernen an zwei Tagen der Woche, sondern auch mit einem direkten und sehr konkreten Bezug zur Praxis. „Diese Kombination fand ich toll. Neben der Schule hat mich die Arbeit immer wieder geerdet und ich habe vielfältige neue Erfahrungen sammeln können“, erzählt die Praktikantin. Strahlend berichtet sie von ihrem Alltag im Wohnhaus und darvon, wieviel Freude es ihr gemacht habe, gemeinsam mit Menschen mit Behinderung zu kochen, zu basteln oder spazieren zu gehen.
„Jill hat viele eigene Ideen gehabt und damit auch den Alltag der Bewohner hier bunter und abwechslungsreicher gemacht“, lobt Britta Borree die 18-Jährige. „Gerade in der Tagesgruppe für Senioren sind Anregungen und neuer Schwung sehr willkommen.“
Jill Rotert hat ihr FOS 11 in vollen Zügen genossen. In der Klasse 12 besucht sie nun ausschließlich die Schule. Dem Anni Poll-Haus ist sie aber treu geblieben und jobbt dort weiter mit einigen Stunden. Was dann kommt, ist offen. „Die Fachoberschule hat meine Möglichkeiten in jedem Fall erweitert. Natürlich kann ich eine Ausbildung im sozialen Bereich anschließen, ich kann aber auch ein Fachhochschulstudium aufnehmen.“
Wie sich Jill Rotert auch entscheidet, einst ist sicher: sie hat mit Freude viel dazugelernt und neue Zukunftsperspektiven für sich erschlossen.
Der Jacob Meyersohn-Wohnverbund bietet Praktikumsplätze im Rahmen der FOS 11 in Mesum und Rheine an.
Interessierte können sich sehr gerne bei Ute Schroot, stellvertretende Leitung des Wohnverbundes, unter der Nummer 05971 / 9144672 oder auch per E-Mail unter der Adresse jmh.schroot@caritas-rheine.de melden.
