Grüne informierten sich ausführlich über PV-Anlagen

Von der Abendsonne beschienene Anlage auf der Nordseite des Hauses – davor (v.l.) Stefan Torka, Reinhard Hundrup, Martin Torka, Peter Nagelmann, Sebastian Köhler und Annelie Wellmann. Foto: Die Grünen

Rheine

Rheine. Peter Nagelmann hat kürzlich eine Delegation der Rheiner Grünen eingeladen, sich seine neue Photovoltaik-Anlage anzuschauen. Konzipiert hatte er sie gemeinsam mit seinen Freunden Martin und Stephan Torka, die die Präsentation kompetent und informativ zu „würzen“ wussten.

Nach dem Wegfall von 80.000 zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen im Bereich der Solarenergie hatte man mit dem Thema PV lange eher Melancholie assoziiert: „Vorbei! Vorbei!“. Umso erstaunter zeigten sich die Grünen daher nach gut zwei Stunden über die denkwürdige Lektion in Sachen „Zukunftsmächtigkeit“.

In Peter Nagelmanns und Martin Torkas Leben hatte die Kohle eine wichtige Rolle gespielt: Beide waren Revier-Steiger auf der Zeche Ibbenbüren, beide lebten von und mit der Kohle, beide heizten ihre Häuser mit Kohle. Doch die Zeiten unter Tage sind vorbei – wie mittlerweile auch die Zeiten des Heizens mit fossilen Brennstoffen.

Heute dreht sich für sie alles um die Sonne und die möglichst effektive Nutzung ihrer Energie. Damit begann für sie – vor Ort in Recke, in Mettingen und in Rheine – ein neues, weit in die Zukunft weisendes Kapitel einer „intelligenten Energiewende“. Beide sind nun auf einem guten Weg, ihre Häuser zu Null-Energie-Häusern umzurüsten, die obendrein noch Strom ins öffentliche Netz einspeisen.

Für eine Überraschung sorgte jetzt eine Neuerung: Zusätzlich zu seiner 15kW-PV-Anlage auf der Südseite hat Peter Nagelmann im April eine weitere 15kW-Anlage auf der Nordseite des Hauses installiert und die Ergebnisse beider Anlagen lassen – auch Wissenschaftler in Münster – aufhorchen: An einer überraschenden Vielzahl von Tagen hatte im Juli und August die – technisch absolut vergleichbare – Anlage auf der Nordseite im Leistungsvergleich die Nase vorn! Das gab den Pionieren einer „PV 2.0“, die längst weit über Energie-Autarkie hinaus planen, mächtigen Auftrieb: Gemäß seinem Motto „Tritt einen Schritt zurück und sieh’ das Ganze!“ wirbt Peter Nagelmann dafür, weit mehr als nur die landesweiten 3 Prozent der Dächer mit PV-Anlagen auszurüsten, um über Eigenversorgung hinaus dezentral jene vielen Überschüsse zu erwirtschaften, die dringend benötigt werden für die Produktion von „Grünem Wasserstoff“. Vorreiter sollten dabei die Öffentliche Hand mit ihren Gebäuden, aber auch Sportvereine mit ihren Hallen, Tribünen und Stadien sein.

Dazu bedürfe es aber eines Umdenkens gerade auch in der Politik, die noch zu sehr dezentralen Lösungen misstraue und eher auf Energie-Riesen von E.on über Gazprom bis Vattenfall setze, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen. Auch ein Übermaß an Regulierungen und Abgaben erschwere – gemessen am europäischen Rahmen – die vor Ort möglichen Fortschritte. Hier seien Politiker im Bund, im Land und in der Kommune gefordert, in Koordination aller drei Ebenen die Energiewende zum Erfolg zu führen.

„Unsere Zahlen zeigen, was heute möglich ist. Wir müssen runter von der Bremse und die Chancen jetzt umsetzen!“, appellierte Peter Nagelmann an die Grünen. Die sagten zu, sich nach Kräften dafür einzusetzen.

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