Sinn am Ende des Lebens

Der Logotherapeut Manfred Hillmann (l.) referierte auf dem Hospizbildungstag. Rechts sehen Sie Andreas Schmidt, Hospizkoordinator beim Caritasverband. Foto: Caritas Rheine

Rheine

Rheine (cpr). Für gute Stimmung trotz Corona sorgte der Hospizbildungstag mit Manfred Hillmann im großen Saal des Centro S. Antonio, der ausreichend Platz für die Teilnehmenden bot.

Das Thema des Tages lautete: „Sinn in der Sterbebegleitung“. Ganz am Ende noch einmal Sinn erleben – kurz bevor man stirbt? Wie das möglich sein kann, darüber sprach der Logotherapeut Manfred Hillmann aus Meppen zu den ehrenamtlichen Sterbebegleitern des Ökumenisch Ambulanten Hospizdienstes Rheine der Caritas und Diakonie. Wie kann man einen Sterbenden dabei unterstützen, dass er zufrieden auf sein sinnvolles Leben zurückschauen kann?

Hillmann stellte das „Scheunengleichnis“ von Viktor E. Frankl vor. „Wir sehen oft nur auf das Stoppelfeld unseres abgegrasten, nicht mehr produktiven Lebens und vergessen die reichen Erträge, die wir eingefahren haben und in der Scheune aufbewahren – und das für ewig.“ Dabei könnten selbst Leid, Schuld und Tod dem Leben dessen Sinn nicht nehmen.

Er beschrieb Möglichkeiten, mit den Menschen biographisch zu arbeiten und deren „Lebensernte“ zu würdigen. Der Referent konnte auf eigene Erfahrungen als Sterbebegleiter zurückgreifen und immer wieder einen direkten Bezug zur Praxis herstellen. In einem lebendigen, informativen Vortrag zeigte er Möglichkeiten auf, wie auch in der Sterbephase Sinn und Hoffnung zu finden sind, und betonte dabei wiederholt, dass die Wünsche und Bedürfnisse der Sterbenden im Mittelpunkt der Begleitung stehen müssen.

Der Begleiter selber sollte seine persönlichen Ansichten und Vorstellungen eher zurückstellen. Ausgehend von den Arbeiten des Psychologen Julius Kuhl, des Psychoanalytikers Viktor E. Frankl und seinen persönlichen Erfahrungen stellte er viele Möglichkeiten dar, was „Sinn am Lebensende“ und „Sinn in der Sterbebegleitung“ konkret heißen kann. Vertieft wurde dies durch eine anschließende Übung zur Biographiearbeit mit dem Schwerpunkt Kindheit, die die Anwesenden zu einem intensiven Austausch anregte. Die Auswertung dieser Phase, Rückschau und Danksagung an den Referenten bildeten den Abschluss dieses für die Teilnehmer sehr bereichernden Tages.

Für Anfragen wegen einer Sterbebegleitung in Rheine, Neuenkirchen oder Wettringen oder weitere Informationen steht der Hospizkoordinator der Caritas Rheine, Andreas Schmidt, unter 05971 / 862347 oder per Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zur Verfügung.


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