Rheine. Alle Beteiligten hätten sich sicher schönere Umstände gewünscht. Mit Mundnasenschutz und geöffneten Türen führten die Sozialdemokraten ihre letzte Fraktionssitzung der Ratsperiode durch. Dabei wurden die Ratsmitglieder Jürgen Roscher, Eva Brauer, Sarah Böhme und Antonio Berardis verabschiedet, die bei dieser Gelegenheit auf ihre wichtigsten Erfolge zurückblicken konnten.
„In der Kommunalpolitik liegt die Basis unserer Demokratie, sie braucht engagierte Bürgerinnen und Bürger, die unsere Gemeinschaft mitgestalten und unsere Stadt zu einem lebenswerteren Ort machen. Unsere Ratsmitglieder und Sachkundigen Bürger haben dazu vorbildlich und mit viel Leidenschaft beigetragen“, bedankte sich der neugewählte Fraktionsvorsitzende Stefan Kutheus.
Jürgen Roscher blickt auf eine aktive Ratsarbeit zurück, bei der er als stellvertretender Bürgermeister Verantwortung übernommen hat und in den letzten 14 Jahren die SPD-Fraktion führte. Traurig stimmten ihn Austritte aus der Fraktion oder Erkrankungen, die es Ratsmitgliedern nicht möglich machten, weiterhin mitzuarbeiten. Dankbar sei er insbesondere für die innerparteiliche Solidarität und die Arbeit an gemeinsamen Zielen. „Die Fachkompetenz unserer Ratsmitglieder hat mich immer wieder beeindruckt.
Der Sportentwicklungsplan, Kulturentwicklungsplan, Ausstattung der Schulen, Kita-Entwicklung, ÖPNV, Radwegekonzept oder das Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept (IEHK) der Stadt Rheine, überall haben unsere Ratsmitglieder mit viel Fachkompetenz unsere schöne Stadt vorangebracht“, zog Roscher Bilanz. „Ich bin sehr dankbar, dass ich die Aufgabe als Fraktionsvorsitzender übernehmen durfte. Bei allen Diskussionen und unterschiedlichen Meinungen – auch zwischen den Ratsfraktionen – habe ich die Ratsarbeit im Laufe der Zeit als immer fairer und respektvoller empfunden“, so Roscher weiter. Eva Brauer war seit 2014 Mitglied des Rates und im Rechnungsprüfungsausschuss, Schulausschuss und Sozialausschuss aktiv. „Ich habe mich sehr über den Beschluss zur Standardisierung der Raumkonzepte gefreut. Die Schulen haben dadurch mehr Planungssicherheit. Ohne den Einsatz der SPD wären wir noch nicht soweit“, erklärte Brauer. Sarah Böhme war ebenfalls seit 2014 Ratsmitglied.
Sie brachte ihre Kompetenz im Jugendhilfeausschuss ein. „Besondere Erfolge waren für mich die Entlastung der Eltern bei den Kitagebühren und die Einführung des Elternportals STEP, über das wir die Kita-Anmeldungen besser steuern und bürgerfreundlicher gestalten können“, so Böhme. Antonio Berardis war 16 Jahre Mitglied des Rates, davon seit Beginn Mitglied im Bauausschuss und etwa zehn Jahre Vorsitzender des Sozialausschusses. „Wichtig war mir besonders das Thema Integration. Mit kostenlosem Sprachunterricht für Asylsuchende, Einrichtung eines Integrationsrates und der dezentralen Unterbringung von Asylsuchenden konnte ich in der SPD-Fraktion viel für dieses Thema erreichen“, blickte Berardis zurück. „Wichtig war mir auch immer die Infrastruktur unserer Stadt.
So habe ich mit der SPD einen Solar-Radweg, ein Leihsystem und die Anschaffung unter anderem von E-Bikes und Lastenrädern beantragt, die Einrichtung eines kostenlosen WLANs für die Innenstadt erreicht und mich immer wieder für einen Wohnmobilstellplatz eingesetzt. Ich hoffe, dass Letzterer bald umgesetzt und nicht weiter ausgebremst wird“, so Berardis abschließend.
