Stolpersteine wurden gereinigt

Die Gruppe „Europeansforfuture“ nahm die Putzlappen zu Hand und reinigte Stolpersteine. Foto: privat

Rheine

Rheine. Am 9. November wurden an vielen Orten die Erinnerungssteine geputzt – so auch in Rheine. Lia (9) und Zoé (8) von den „Europeansforfuture“ haben an der Marsenstraße rund um den Stolperstein von Heinrich Buchzik erst das Moos entfernt und dann den Stein mit Messingreiniger poliert. Anschließend haben sie zwei Rosen niedergelegt und eine rote Kerze angezündet.

Der Kommunist Heinrich Buchzik aus Rheine stand im Mittelpunkt der Masterarbeit von André Schaper. Wegen seiner politischen Einstellung wurde Heinrich Buchzik von der Ortspolizei verfolgt, in „Vorbeugehaft“ genommen, nach Dachau überstellt. In der „Euthanasie-Anstalt“ Schloss Hartheim bei Linz wurde er ermordet. Die im Gehweg glänzenden Stolpersteine in ganz Deutschland sollen an die dunkelsten Stunden des Landes erinnern. Sie erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus.

Die kleinen glänzenden „Metallsteine“ sind an vielen Orten in das Gehwegpflaster eingesetzt, direkt vor Häusern wie jenen in der Marsenstraße, in denen die jüdischen Mitmenschen einst gewohnt haben. Am 9. November sind stets alle Bürger aufgerufen, die Stolpersteine wieder zum Glänzen zu bringen. 

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagt der Talmud. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen am Leben erhalten, die einst hier wohnten. Für zirka 120 Euro kann jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteins übernehmen.

Mehr Informationen gibt es auf der Seite Stolpersteine.eu.


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