Rheine. Sprache ist die Basisqualifikation für den Zugang zur Bildung, zum Ausbildungsplatz- und Arbeitsmarkt und ermöglicht die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Das Erlernen der deutschen Sprache wird in Rheine schon seit längerer Zeit gefördert.
Die Sprachoffensive ist somit ein wichtiger Teil des Migrations- und Integrationskonzeptes. Die vielfältigen Angebote der Sprachoffensive sollen jedem Zugewanderten die Chance geben, die deutsche Sprache zu erlernen.
Aufgrund des Lockdowns Anfang März mussten alle Kurse zunächst abgesagt werden. Einige Dozenten haben ihren Unterricht aber in digitaler Form fortgesetzt.
Irma Dallmann ist Sprachdozentin. Sie lehrt und unterstützt seit Jahren viele Zugewanderte aus verschiedenen Sprachräumen. Sie berichtet, dass es nicht immer einfach sei, besonders in den Anfängerkursen, aber das Ergebnis zähle. Es bereite ihr viel Freude, wenn sich die Teilnehmer am Ende des Kurses im Privaten und an ihrem Arbeitsplatz besser verständigen könnten. Noch größer sei die Freude, wenn die Teilnehmer sich zu einer A1-, A2- oder B1 Prüfung anmeldeten und diese dann bestünden.
Im März hat Frau Dallmann ihren Präsenzkurs kurzerhand zum Onlinekurs umgewandelt. Die meisten ihrer Sprachschüler waren dankbar für diese aus der Not geborene Lösung. Der Kursteilnehmer Denis Denk besuchte zunächst den Abendkurs im Begegnungszentrum „Mitte 51“. Er lebt seit drei Jahren mit seiner Familie in Deutschland und kommt ursprünglich aus Russland. Er ist gelernter IT-Ingenieur und arbeitet als Systemadministrator bei einer Softwareentwicklungsfirma.
Er versteht und spricht Deutsch, möchte aber sein Deutsch noch verbessern. „Der Online-Deutschkurs gibt meiner Frau und mir die Chance, den Kurs in den Abendstunden gemeinsam zu absolvieren. Wir brauchen uns nicht um eine Kinderbetreuung zu kümmern; das ist ein großer Vorteil“, berichtet er begeistert. Daniela Atanasova arbeitet tagsüber als Schneiderin und Näherin. „Ich habe über einen Flyer von dem digitalen Kurs gelesen und habe mich spontan dazu entschlossen, mitzumachen“, berichtet sie. „Ich brauche abends nicht das Haus zu verlassen; das ist für mich ein großer Vorteil. Der Kurs bereitet mir sehr viel Freude. Unsere Dozentin bereitet den digitalen Unterricht spannend und lehrreich vor.“ Es werde mit verschiedenen Arbeitsbüchern gearbeitet, mit Kurzfilmen und Hörtexten, selbst in kleineren Arbeitsgruppen könne online gelernt werden, berichten beide Teilnehmer zufrieden und sind sich einig, dass der Online-Sprachkurs viele Vorteile habe. Die Dozentin Irma Dallmann erklärt, dass der größte Teil ihrer Schülerinnen und Schüler berufstätig sei, aber auch Studenten nutzten dieses Angebot.
Der jetzige Teil-Lockdown betrifft die Präsenzkurse der Sprachoffensive nur geringfügig. Judith Renger-Stilling, Koordinatorin der Sprachoffensive, berichtet, dass mit einem guten Hygienekonzept in vielen Räumlichkeiten die Sprachkurse weiter fortgesetzt werden können.
Die Onlinekurse laufen ebenfalls weiter und haben darüber hinaus noch einige Plätze frei. Interessierte erhalten weitere Infos bei der Stadt Rheine unter Telefon 05971 / 939141 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
