Große Resonanz auf 1. Ehrenamts-Online-Dialog

Über 120 Vereinsvertreter diskutierten das Thema „Digitalisierung im Ehrenamt“ mit Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann, Dr. Thomas Leppert (Heldenrat GmbH. Hamburg) und Siegmar Schridde (Fachstelle Bürgerengagement). In der Moderation unterstützte Meike Hornbostel vom Institut für soziale Innovationen. Foto: Stadtpressestelle Rheine

Rheine

Rheine. Über 120 ehrenamtliche und hauptamtliche Personen aus 70 unterschiedlichen Vereinen und gemeinnützigen Organisationen loggten sich in der vergangenen Woche für eine von der städtischen Fachstelle Bürgerengagement erstmals online organisierten Austauschrunde ein.

Ursprünglich war die Veranstaltung für Mitte März als Fachtag in den Räumen der Sparkasse geplant gewesen. Sie musste jedoch Corona-bedingt vier Tage vor dem Termin abgesagt werden. Da derzeit nicht absehbar ist, wann er als Präsenzveranstaltung nachgeholt werden kann, wurde jetzt das Online-Format gewählt. Um 18 Uhr begrüßte Siegmar Schridde, der den Dialog moderierte, die Teilnehmer sowie die Dialogpartner Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann und als Hauptvortragenden Dr. Thomas Leppert aus Hamburg.

Chancen der Digitalisierung nutzen

Im Mittelpunkt des Vortrags von Thomas Leppert standen die Chancen der Digitalisierung und der Mehrwert, den sie für die gemeinnützige Arbeit bieten können: „Die Möglichkeiten, wie digitale Vernetzung die Arbeit von Vereinen und Organisationen der Zivilgesellschaft erleichtern und die Förderung von Engagement unterstützen kann, sind sehr vielseitig“, so Leppert. Er stellte unterschiedliche erfolgreich agierende bundesweite Initiativen und Aktivitäten vor. Beispielsweise die Kampagnenplattform change.org, die bei der der Erarbeitung von lokalen oder globalen Öffentlichkeitsaktionen unterstützt, oder die Crowdfunding-Plattform „startnext“, die beim Beschaffen von finanziellen Mitteln helfen kann. Darüber hinaus blickte er auf weitere Einsatzfelder.

Dazu gehörte das Schaffen von digitalen Beratungsangeboten als Ergänzung etablierter analoger Fachberatungen, zum Beispiel sozialer Einrichtungen. Oder der wachsende Markt an Online-Qualifizierungsformaten für den Non-Profit-Sektor mit Bezug zu den genannten Anwendungsbereichen. Er schloss seinen Vortrag mit einem Rat: „Kooperieren Sie! Mit dem gemeinsamen Einsetzen von vorhandenen Ressourcen können digitale Aktivitäten und Strategien schneller erfolgreich gestartet und umgesetzt werden.“

Herausforderungen meistern

Siegmar Schridde schlug den Bogen von der globalen zur lokalen Ebene in Rheine: „Nicht nur in Rheine kann man feststellen, dass das Ausmaß der digitalen Anwendung sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. So freut den Kreuzbund, dass endlich eine Homepage erstellt werden konnte, der FC Eintracht Rheine präsentierte aktuell seine Vereins-App und der TV Jahn beschäftigt sich mit dem Megatrend Digitalisierung strategisch. Wo fange ich als ehrenamtlich geführter Verein bei diesem weitreichenden Themenfeld jetzt eigentlich an?“, fragte er und eröffnete damit die Diskussionsrunde. Hier standen die Herausforderungen, die es zu meistern gilt, im Mittelpunkt. Die Motivation und auch das Fachwissen sind zwar punktuell vorhanden. Es fehlt aber – gerade den ehrenamtlich geführten Vereinen und Initiative – oft an Zeit, personeller Energie oder finanziellen Ressourcen.

Für Abwechslung sorgte dann zum Schluss der Veranstaltung noch ein interaktives Element. In einer Abfrage sollten Themen benannt werden, die in Folgeveranstaltungen informiert werden sollen. Das Ergebnis: Oben auf der Wunschliste stehen die Gebiete „Vereinsarbeit digital organisieren“, „Digitalisierung und Datenschutz“ sowie „Öffentlichkeitsarbeit in sozialen Netzwerken“.
Siegmar Schridde sah dies als Arbeitsauftrag und blickte nach vorn: „Ich hoffe, dass wir im ersten Halbjahr des kommenden Jahres mit einem der genannten Fachthemen starten können.“

Fazit

Ein Fazit mit Blick nach vorn lieferte nicht nur der Fragenkatalog, sondern der vielfach geäußerte Wunsch nach mehr Austausch und Unterstützung: „Ein Austausch mit anderen Vereinen finde ich sehr wichtig. Der Aufbau einer lokalen Gruppe wäre gut“, so ein O-Ton dazu aus der Veranstaltung.

Bürgermeister Dr. Lüttmann zeigte sich mit dem online geführten Auftakt im Handlungsfeld Bürgerengagement sehr zufrieden: „Dass sich so gut wie keiner der Teilnehmer im Verlauf des Dialogs aus der digitalen Veranstaltung ausgeklinkt hat, zeigt ein großes Interesse am Thema. Der über den Chat geführte Dialog war intensiv und hat den konkreten Wunsch nach Folgeveranstaltungen und Unterstützungen zutage gefördert“, fasste er zusammen.

Weitere Informationen

Die Fachstelle Bürgerengagement hat jetzt die Rubrik „Digitalisierung im Ehrenamt“ auf ihrer Homepage eingestellt. Dort kann auch der Vortrag von Dr. Leppert abgerufen werden.


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