Chefarzt-Wechsel

Priv.-Doz. Dr. Steffen Hering, Chefarzt des Diabetes-Zentrums Rheine und (v.l.) Prof. Maximilian Spraul, ehemaliger Chefarzt und niedergelassener Diabetologe im Mathias-Spital Rheine. Foto: Mathias-Stiftung

Rheine

Rheine. Prof. Maximilian Spraul übergibt nach 20 Jahren als Chefarzt der Diabetologie am Klinikum Rheine die Leitung an Priv.-Doz. Dr. Steffen Hering. In Rheine befindet sich eines der größten Diabetes-Zentren Deutschlands. Jährlich werden rund 1.200 Diabetes-Patienten im Klinikum Rheine stationär behandelt.

Maßgeblich dazu beigetragen hat Prof. Maximilian Spraul. Als Chefarzt hat Prof. Spraul die Diabetologie am Klinikum Rheine in den letzten 20 Jahren zu einem umfassenden Zentrum ausgebaut, das Diabetes-Patienten mit besonderen Therapiebedürfnissen behandelt. Das Jakobi Krankenhaus kümmert sich um Patienten mit Stoffwechselproblemen und Nierenerkrankungen, während das Mathias-Spital ein interdisziplinäres Diabetes-Fuß-Zentrum bietet, das 2008 von Prof. Spraul gegründet wurde.

„Die Bandbreite dieses stationären Angebots ist ein Alleinstellungsmerkmal, denn Diabetes-Patienten werden heutzutage überwiegend ambulant behandelt“, erklärt Prof. Spraul. „Wir arbeiten dafür mit vielen Diabetes-Schwerpunktpraxen zusammen. Unsere Patienten kommen nicht nur aus Rheine, manche werden uns auch aus Norddeutschland oder aus dem Ruhrgebiet zugewiesen.“

Im August dieses Jahres erfolgte dann ein Wechsel an der Spitze des Diabetes-Zentrums. Seitdem ist Priv.-Doz. Dr. Steffen Hering Chefarzt für Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie im Klinikum Rheine. Zuvor war er Leiter der Diabetologie, Endokrinologie und Kardiologie in der RKH Klinik in Bietigheim-Bissingen bei Ludwigsburg. Prof. Spraul ist weiterh n als niedergelassener Diabetologe in der Diabetes-Schwerpunktpraxis im Mathias-Spital tätig.

„Das sind große Fußstapfen, in die ich trete. Wir haben hier eine hochspezialisierte Diabetes-Klinik mit einer ganz besonderen Kombination von interdisziplinärer Versorgung“, freut sich Dr. Hering. „Wir haben außerdem Diabetes-Berater, die sofort informiert werden, wenn ein Patient auf einer Station wie etwa der Allgemeinchirurgie erhöhten Blutzucker aufweist. Mit ihrer Hilfe können diese Patienten richtig behandelt werden. Sonst drohen ihnen mehr Komplikationen und ein längerer Krankenhausaufenthalt“, erklärt Dr. Hering.

Für die Zukunft des Diabetes-Zentrums möchte Dr. Hering das Thema Adipositas anvisieren. „Bei Diabetikern mit starkem Übergewicht bedarf es manchmal neben Tabletten und Insulin-Spritzen auch chirurgische Maßnahmen, um ihren Stoffwechsel einzustellen. Deswegen möchte ich in Zukunft auch mit dem Adipositaszentrum im Klinikum Ibbenbüren intensiver zusammenarbeiten.“

Prof. Spraul freut sich, dass sein Nachfolger auch ein Endokrinologe ist. „Das ist eine ganz wichtige Ergänzung, denn wir sehen häufig bei Diabetes-Patienten mit Stoffwechselstörungen, dass da eine endokrinologische Erkrankung zugrunde liegt. Diese Patienten werden von Dr. Herings Expertise profitieren.“

Prof. Spraul und Dr. Hering wollen auch in Zukunft weiter zusammenarbeiten. Für den Herbst 2021 ist ein internationaler Kongress zum Thema „Diabetischer Fuß“ geplant, sofern es die Entwicklungen der Corona-Pandemie zulassen werden. Das Diabetes-Zentrum Rheine ist als klinisches Diabeteszentrum von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zertifiziert. Sowohl das Zentrum als auch Prof. Spraul sind seit 2014 jährlich von der Zeitschrift „Focus“ als Nationales Diabetes-Zentrum beziehungsweise als Diabetesexperte ausgezeichnet worden. Grundlage für die Auszeichnung sind Empfehlungen von Ärzten und Patienten.


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