NaturZoo Rheine: 100.000 Besucher weniger als noch 2019

Geduldsarbeit: Tierpfleger Christof Wellmann zählt seine Fische im neuen Aquarium. Foto: NaturZoo Rheine

Rheine

Rheine. Die Besucherzahl des NaturZoos ist im Jahr 2020 bedingt durch die mehrmonatigen Schließungen aufgrund der Corona-Pandemie gegenüber dem Vorjahr von 350.000 auf 250.000 gesunken.

Aber die Anzahl der Tiere ist gewaltig gestiegen: Zur Inventur am 31. Dezember 2020 wurden 1.290 Tiere gezählt. Das sind 313 Tiere mehr als im Jahr zuvor.

Einen großen Teil zu dem Anstieg haben sechs Fischarten – unter anderem ein Schwarm Neon-Salmler und Schmetterlingsbuntbarsche – beigetragen, die in ein neu eingerichtetes Aquarium im Affenhaus eingezogen sind. Hier warten sie noch auf die ersten Betrachter, denn das Affenhaus war nahezu das gesamte vergangene Jahr über geschlossen.

Die Sicherheitsdistanzen zwischen den Besuchern wären hier nicht gewährleistet gewesen.
Aber auch andere der insgesamt 104 Tierarten haben zu dem Anstieg der Individuenzahl beigetragen. Der NaturZoo ist in Fachkreisen bekannt für seine kopfstarken Gruppen: 30 Humboldt-Pinguine, jeweils 35 Rosa Löffler und Rote Sichler, 41 Kampfläufer und gleich viele Inka-Seeschwalben und 15 Sitatunga-Antilopen stehen dafür. „Top“ sind nicht die Weißstörche: Die freifliegenden Wildstörche werden natürlich nicht als „Zoo-Inventar“ gezählt, sondern „nur“ die 24 flugunfähigen Störche im Reservat.

„Die Meisten“ sind die 150 Webervögel. Auf Platz 2 stehen sage und schreibe 94 Dscheladas. Die mit Abstand größte Gruppe der Blutbrustpaviane in einem Zoo weltweit war im vergangenen Jahr um 15 Geburten angewachsen. Den Dscheladas gefällt das Leben in einer so großen Gemeinschaft, bilden sie doch auch im Freiland mit Herden von mehreren hundert Tieren die größten Sozialverbände aller Affenarten. Allerdings dürften es im NaturZoo gerne ein paar Dscheladas weniger sein. Aber derzeit ist es kaum möglich, Tiere in anderen Zoos zu platzieren. Vielerorts können Anlagen wie geplant nicht gebaut werden, da Einnahmeverluste zu verzögerten Investitionen in den Zoos führen.

Und die Corona-bedingten Beschränkungen haben auch gravierende Einflüsse auf die Tiertransporte, die sich im Rahmen der Zuchtprogramme international bewegen.

Von daher werden in diesem Jahr die Nachzuchten im NaturZoo gezielt eingeschränkt werden müssen, sodass der Bestand erst einmal stabil bleibt. Aber gezählt wird halt am Jahresende.


Anzeige