Jens Spahn besucht Pflege-WG in Rheine

Jens Spahn im Gespräch mit einem Angehörigen. Foto: privat

Rheine

Rheine. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat kürzlich die Intensivpflege-WG von IC Home 24 in Rheine besucht. 

Mittags verschaffte sich der Minister einen Einblick in den Alltag des Intensivpflegedienstes. Insgesamt leiden in Deutschland rund 450.000 Menschen so schwer unter Atemwegserkrankungen, dass sie außerklinisch mit medizinischem Sauerstoff versorgt oder sogar beatmet werden müssen. Schätzungsweise rund 8.000 Betroffene werden in Intensivpflege-WGs betreut.

Dank für Beitrag der Pflegekräfte während der Corona-Pandemie

Bei seinem Besuch sprach Spahn mit mehreren Pflegekräften und dankte ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz gerade auch während der Pandemie: „Ich bin sehr beeindruckt vom Engagement und der Fürsorge, die die Pflegekräfte hier in der Intensivpflege-WG in Rheine jeden Tag von neuem unter Beweis stellen. Die Corona-Pandemie hat uns erneut vor Augen geführt, welchen zentralen Beitrag die ambulante Intensivpflege für die Versorgung von chronisch kranken Patienten in Deutschland leis­tet“, so der Minister.

Die gute ambulante Versorgung von Patienten zu Hause oder in Intensivpflege-WGs habe maßgeblich zur Entlastung der Krankenhäuser während der Pandemie beigetragen. Auf diese Weise sei es gelungen, auch in Hochzeiten der Pandemie immer ausreichend stationäre Kapazitäten für schwer erkrankte Corona-Patienten bereitzuhalten. Spahn betonte in diesem Zusammenhang auch die Rolle eines strikten Hygienemanagements.
Bei seinem Rundgang durch die Einrichtung zeigte sich Jens Spahn beeindruckt: „Pflege-WGs wie die in Rheine bieten ihren Bewohnern ein einzigartiges medizinisch-therapeutisches Versorgungsnetzwerk. Darin liegt der Schlüssel für mehr Lebensqualität und Selbstbestimmung der Patienten”, so der Minister.

Für eine stärkere politische Anerkennung der außer-klinischen Intensivpflege

„Dass Bundesminister Spahn uns heute besucht hat, freut uns ganz besonders. Wir sehen seinen Besuch als eine starke Geste der Wertschätzung und Anerkennung unserer Arbeit”, erklärt Silke Neumann-Rosenkranz, Geschäftsführerin von IC Home 24.

Skeptisch verfolgt Neumann-Rosenkranz hingegen die aktuellen politischen Diskussionen um die Kosten der Intensivpflege. „Ambulante Intensivpflege hat ihren Preis und darf nicht zweckrationalisiert werden”, so Neumann-Rosenkranz. Und ergänzt: „Die aktuellen politischen Pläne, die stationäre Versorgung für die Patienten finanziell attraktiver zu gestalten als die ambulante Intensivpflege, setzen das falsche Signal. Die Wahlfreiheit der Versorgung muss auch künftig gesichert sein und sollte nicht mit finanziellen Nachteilen für die Patienten verbunden sein.“


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