Hauenhorst. „Bitte bringt zur Chorprobe heute Abend auf dem Hof des Försters ein Glas mit; es gibt etwas zu feiern!“ – so lautete in diesen Tagen die Nachricht im Gruppenchat der 40 Sänger des Projektchores aus Hauenhorst.
Und es gab etwas zu feiern: Der Chor hatte sich im Mai um eine Unterstützung im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „Neustart Kultur“ beworben und die Zusage über eine Zuwendung von bis zu 10.332 Euro erhalten. Das Förderprogramm war aufgelegt worden, um der Amateurmusik in ländlichen Räumen Impulse und Motivationshilfen zur nachhaltigen Stärkung und erhöhten Sichtbarkeit für den zeitnahen Neustart nach der Corona-bedingten Pause zu ermöglichen. Bundesweit wurden in der ersten Förderrunde 500 Chöre und Orchester bedacht.
Der Projektchor Hauenhorst hatte sich mit dem Titel „Wandern und Singen“ innerhalb der Fördermodule „Kreativ neustarten“ und „Strukturen stärken“ beworben. Bereits kurz nach der überraschenden Förderzusage wurde mit den Aktivitäten gestartet, die bis Ende Januar abgeschlossen sein müssen: An zehn Samstagen wandern die Sängerinnen und Sänger des Chores jetzt in den Wäldern um Hauenhorst, um an verschiedenen Stationen Stimmbildung und Atemtraining zu praktizieren sowie Liedgut zu erarbeiten. Am ersten Novemberwochenende steht dann ein Probenwochenende in der Jugendherberge Leer auf dem Programm, um als Höhepunkt und Projektabschluss den dann sicher zahlreichen Zuhörern zum Jahreswechsel ein stimmungsvolles Konzert bieten zu können.
Mit der Fördersumme können die Ausgaben für das Chorwochenende, neue Liederbücher, ein neues Stagepiano für das Üben im Freien sowie Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit finanziert werden.
Eher zufällig war Chormitglied Manfred Keuß auf das kurzfristig ausgeschriebene Programm aufmerksam geworden. Mit Maria Krage-Sanders, Roland Simon und Chorleiterin Brigitte Lesting fand sich dann schnell ein Team, das nur wenige Tage Zeit hatte, um den Antrag zu formulieren und einen dezidierten Kostenplan aufzustellen.
Über die Förderzusage freut sich besonders Chorleiterin Lesting: „Wir singen bereits seit fünf Wochen wieder im Freien. Die Förderung ist für uns alle sehr motivierend und trägt zur Stärkung der Chorgemeinschaft bei und bietet richtig gute Voraussetzungen, um ein optimales Konzert in Hauenhorst vorzubereiten“, blickt sie nach vorn.
Der Projektchor Hauenhorst hat sich seit seiner Gründung vor über zehn Jahren zu einem eigenen Projekt entwickelt. Geplant war 2008 in der damaligen Pfarrei St. Mariä Heimsuchung „nur“ die Gestaltung eines Pfingstgottesdienstes – unter Beibehaltung des Namens „Projektchor“ hat er sich seitdem als dauerhafter Bestandteil der Chorlandschaft in Rheine etabliert. Er wird seit Beginn von Brigitte Lesting geleitet. Die musikalische Begleitung von Gottesdiensten mit modernen Kirchenliedern sowie ein vielfältiges Repertoire an Musicalmelodien bilden den Schwerpunkt und die Ausrichtung der Chorgemeinschaft.
Jetzt müssen nur noch die Daumen gedrückt werden, dass das Coronavirus den geplanten Aktivitäten nicht noch wieder einen Strich durch die Rechnung macht.
