Flugplatz als Naturschutzgebiet

Die entsiegelte Start- und Landebahn auf dem ehemaligen Flugplatz. Foto: Schmid / Bundesforstbetrieb (BFB) Rhein-Weser

Rheine

Hopsten. Die Bezirksregierung Münster hat jetzt den nördlichen Teil des ehemaligen „Flugplatzes Hopsten-Dreierwalde“ als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das Schutzgebiet ist 206 Hektar groß und liegt östlich des Ortsteils Dreierwalde der Stadt Hörstel und dem Gebiet der Gemeinde Hopsten.

Das gesamte Flugplatzareal wird von zahlreichen zum Teil bedrohten Gastvogelarten angeflogen und ist landesweit bedeutendes Rast- und Brutgebiet.

Die Schutzgebietsausweisung hat das Ziel, artenreiches Grünland und naturnahe Wälder sowie den Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und zu entwickeln. Indem das Areal zum Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde, werden die Vorgaben des Regionalplanes Münsterland und des Landesentwicklungsplanes erfüllt.

Flora

Das neue Naturschutzgebiet „Flugplatzes Hopsten-Dreierwalde“ zählt zur naturräumlichen Plantlünner Sandebene und ist geprägt durch nährstoffarme Sandböden. Das Gebiet auf dem Nordteil des ehemaligen Flugplatzes ist überwiegend Bestandteil des „Nationalen Naturerbes“. Es zeichnet sich durch großflächige Grünlandkomplexe, unter anderem mit Magerwiesen, kleinflächige Kiefern- und Eichen-Birkenwälder sowie durch noch vorhandene Gebäude und Zuwegungen aus. Die ehemalige Landebahn wurde entfernt und bildet aktuell einen sandigen, vegetationsarmen Bereich, der der Sukzession unterliegt. Insgesamt ist das Schutzgebiet durch ein vielgestaltiges, in Teilen sehr kleinräumiges Mosaik unterschiedlichster nährstoffarmer Biotoptypen geprägt.

Fauna

Das Naturschutzgebiet liegt in einem Schwerpunktgebiet für Offenlandvogelarten. Die großen mageren Grünlandkomplexe besitzen eine besondere Bedeutung für Wiesenvögel. So befinden sich im Gebiet Brutplätze gefährdeter Vogelarten wie Großer Brachvogel, Kiebitz, Rebhuhn und Wachtel. Es ist zudem ein landesweit bedeutendes Brutgebiet für die Feldlerche. Weitere gefährdete Arten stellen Baumpieper, Gartenrotschwanz, Heidelerche, Neuntöter, Pirol, Kuckuck, Waldschnepfe, Uhu und Rohrweihe dar. Das gesamte Flugplatzareal wird von zahlreichen zum Teil bedrohten Gastvogelarten wie Kornweihe, Sumpfohreule und Raubwürger regelmäßig aufgesucht.

Auch als Rastgebiet für Goldregenpfeifer und Kiebitz ist es von großer Bedeutung. Durch seine unterschiedlichen Biotopstrukturen stellt das Gebiet darüber hinaus optimale Habitate für Waldeidechse und Fledermäuse dar.
Weitere Informationen finden Sie im Amtsblatt vom 25. Juni unter https://www.bezreg-muenster.de/zentralablage/dokumente/service/amtsblaetter/amtsblaetter_2021/amtsblatt_25_2021.pdf.


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