In der Nacht der Museen

Die historischen Siedepfannen sind im Josef Winckler-Museum zu begutachten. Foto: Städtische Museen Rheine

Rheine

Rheine. Zur Nacht der Museen öffnen am Samstag (7. August) die Städtischen Museen Rheine in Bentlage durchgehend von 14 bis 23 Uhr bei freiem Eintritt. Kunst und Geschichte, Malerei und Skulptur, Salz, Literatur und einen Kirchenschatz gibt es an diesem Abend zu sehen und zu erleben.

Im Museum Kloster Bentlage werden die Besucher ab 19 Uhr von kundigen „Kunstscouts“ empfangen, die zum Gespräch in der besonderen Atmosphäre der Abendstunden einladen. Neben den berühmten Bentlager Reliquiengärten stehen dieses Mal die Gemälde von Wilhelm Morg­ner in der Westfälischen Galerie besonders im Fokus. Sie sind seit mehr als 20 Jahren Publikumslieblinge, vielleicht wegen ihrer Größe und expressiven Farbigkeit, vielleicht auch wegen der Lebensgeschichte des schon im Alter von 26 Jahren im Ersten Weltkrieg gefallenen Künstlers aus Soest, der seine Motive direkt in seiner unmittelbaren Umgebung fand.

Doch die Beschäftigung mit Wilhelm Morgner soll an diesem Abend nicht theoretisch bleiben – jeder Besucher kann sich an einem Gemeinschaftswerk beteiligen, das an diesem Abend mit Anleitung durch die Museumspädagogin Alexandra Dolezych entstehen wird. Inspiration zur Gestaltung einer eigenen kleinen Bildfläche bieten die Muster in den Gemälden Morgners und im Laufe der Stunden wird so aus vielen kleinen Beiträgen ein harmonisches neues Bild entstehen, das im Anschluss im Kreuzgang des Klosters für mehrere Wochen öffentlich präsentiert wird.

Eine besondere Atmosphäre bietet auch ein Besuch im Salzsiedehaus, dessen Inneres stimmungsvoll beleuchtet wird. Geöffnet sind das Josef Winckler-Museum und das technische Denkmal im Nordflügel des Hauses, wo sich die historischen Siedepfannen, Feuerungsstätten und Salzlager befinden. Eine Stippvisite lohnt hier unbedingt. Die Salzwerkstatt bleibt zwar an diesem Abend geschlossen, doch die Salinengeschichte wird ab 19 Uhr durch die Museumsführerinnen „am Originalschauplatz“ lebendig vermittelt.

An der Schausiedepfanne laden die Mitglieder des Fördervereins Solbad Gottesgabe zur Salzgewinnung ein. Es bedarf schon etwas Geschick, um schöne Salzkristalle zu gewinnen. Wer möchte, kann hier sein Talent für die Salzgewinnung ent­decken und das selbst gewonnene weiße Gold stolz nach Hause tragen.

Das Kunstmeisterhaus befindet sich in der unmittelbaren Nachbarschaft des Salzsiedehauses; dort begrüßen die Mitglieder des Spektrum 88 ihre Besucher. „FreiRaum“ lautet der Name der Ausstellung; gezeigt werden Werke verschiedener Künstler des Kunstkreises. Im Kloster Bentlage sind ebenfalls Arbeiten des Spektrum 88 zu sehen. Von Malerei über Fotografie bis hin zu Zeichnungen reicht das Portfolio der dort präsentierten Arbeiten. Sie werden in den Kreuzgängen des Klosters Bentlage gezeigt, die sich die Künstler mit einer Gruppe Fotografen teilen.

Bei dieser Gruppe handelt es sich um Mitglieder des Fotostammtisches Rheine. Die Fotografen haben ihre Arbeiten in den letzten Jahren bereits an verschiedenen Standorten präsentiert. Die diesjährige Ausstellung im Kloster Bentlage hat das Thema Landschaft und Architektur in Rheine und beinhaltet eindeutige und rätselhafte Aufnahmen.

Ebenfalls geöffnet sind die Ausstellungen „Ansichtssache“ von Hermann Willers im Dormitorium und „Transition“ von Regine Wolff in der Ökonomie des Kloster Bentlage. Auch sonst gibt es viel zu entdecken: Elze van den Akker stellt in der Scheune aus, die Druckwerkstatt ist zur Erkundung geöffnet und die Gartengruppe informiert zum Thema Kräuter. Es gilt jeweils freier Eintritt.

Der Startschuss für Kunst und Kultur bis Mitternacht fällt um 19 Uhr durch den Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann.


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