Zuwachs für Klinikclowns

Das Foto zeigt „Trulla“ mit Quasselwurm Lina. Foto: Knue

Rheine

Rheine. Die Klinikclowns im Kreis Steinfurt haben zwei neue Clown-Kollegen! „Wir freuen uns riesig, seit einiger Zeit von ‚Flip‘ und ‚Trulla‘ verstärkt zu werden“, sagt die Vorsitzende des Vereins Birgitta Gutsch-Esser.

In der Corona-Pandemie musste das Besuchskonzept der Clowns verändert werden, sodass sich auch Strukturen änderten. Die beiden neuen Clowns entlasteten das Stamm-Team. „Glücklicherweise gefällt es den beiden so gut bei uns, dass sie bleiben möchten“, so Gutsch-Esser.

Die Frau hinter Clownin „Trulla“ ist in Rheine bekannt: Claudia Greiwe steht regelmäßig mit „Gift & Gülle“ auf der Bühne, doch auch mit den Klinikclowns verbindet sie eine längere Geschichte. „Noch bevor die Klinikclowns im Kreis Steinfurt gegründet wurden, habe ich mit Birgitta zusammen im von ihr gegründeten Clowntheater gespielt. In den Anfängen der Klinikclowns war ich dann auch mit im Mathias-Spital“, erinnert sie sich. Damals hieß ihr Clown-Alter-Ego noch „Bäumchen“.

Der Vollzeitjob als Heilpädagogin bei den Caritas-Ems­tor-Werkstätten verhinderte ein langfristiges Engagement bei den Klinikclowns, doch seit März ist Greiwe in Altersteilzeit. „Wieder als Clownin zu arbeiten, erschien mir als eine gute Sache“, begründet sie ihren Wiedereinstieg. Demnächst ist sie in Senio­renzentren in Ibbenbüren und Lengerich unterwegs für die Klinikclowns.

Zunächst jedoch hatte ihre Clown-Figur eine Identitätskrise zu bewältigen. „Nach 20 Jahren musste ich erst mal wieder reinkommen“, erzählt Greiwe. Gemeinsam mit Gutsch-Esser fand sie eine neue Clown-Figur für sich. „‚Trulla‘ ist freundlich und lustig und hat immer ihren Quasselwurm Lina dabei – das hat sofort gepasst, auch vom Gefühl her“, sagt Greiwe, der es wichtig ist, mit ihrer Figur auf Menschen zuzugehen. Ihre Arbeit mit Menschen mit Behinderung behält sie in guter Erinnerung: „Die haben mich immer sein lassen, wie ich bin – auch wenn ich mal meine fünf Minuten hatte.“

Marcello ist ein diplomierter Clown

Marcello Lang wollte schon mit neun Jahren Zauberkünstler werden. Auf Anraten seiner Eltern machte er jedoch zunächst eine „solide“ Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker.
„Dann war es aber doch meine Mutter, die mir die Clownsschule vorschlug“, erinnert er sich schmunzelnd und absolvierte die dreieinhalbjährige Ausbildung zum Clown-Schauspieler an der Schule für Clowns, Komik und Comedy in Mainz. „Ich bin also diplomierter Clown“, sagt Marcello und grinst.

Anschließend machte er sich als Zauberkünstler selbstständig und kam über seinen Zaubererkollegen Endrik Thier (bei den Klinikclowns bekannt als Clown „Friedrich“) zu den Klinikclowns im Kreis Steinfurt. Hier ist er seitdem als „Flip“ Teil der Gruppe. „Das ist toll, in der Gruppe zu arbeiten; als Zauberer steht man ja immer allein auf der Bühne“, sagt er. Im Unterschied zum Bühnenclown schätzt er an der Arbeit als Klinikclown, „dass ich keine festen Nummern spiele, sondern in den Kontakt gehe und dabei immer wieder improvisiere. Das macht viel Spaß und ist genau das, was ich suche.“

Derzeit ist er mit Clownin „Mimi“ alias Olinda Marinho e Campos in der Kinderklinik Sendenhorst unterwegs. „Manche Kinder sind sehr offen, andere haben Schmerzen... auf jedes Kind muss ich mich neu einstellen“, erzählt er.
„Aber Olinda nimmt mich gut an die Hand und zeigt mir spielerisch, wie ich damit umgehen kann.“

Die beiden neuen Clowns begegnen einander auf Augenhöhe: „Trulla“ misst 1,98 Meter und „Flip“ 2,02 Meter.

„Wir sind sehr glücklich über unseren Nachwuchs“, sagt Gutsch-Esser, „und wir hoffen, dass demnächst wieder eine Clown-Fortbildung möglich sein wird, um die Neuen noch stärker ins Team einzubinden.“

„Mimi“ und „Flip“ Foto: Knue


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