Orgelmusik zur Marktzeit

Peter Petermann. Foto: privat

Rheine

Rheine. Orgelmusik der Familie Bach sowie ein Werk von Dietrich Buxtehude stehen auf dem Programm des ersten Angelus-Konzertes in der Dionysiuskirche in diesem Jahr. Am Samstag (4. Dezember) spielt Peter Petermann Adventliches von Johann Sebastian Bach, eine Sonate von Johann Sebas­tians berühmtestem Sohn, Carl Philipp Emanuel, sowie ein festliches Präludium von Dietrich Buxtehude.

Gegen Ende seines Lebens hat Johann Sebastian Bach noch einmal einige seiner gelungensten Kirchenlied-Bearbeitungen in einer exquisiten Sammlung zusammengefasst, in den später so genannten „18 Leipziger Chorälen“. Sie gelten, was seine Choralbearbeitungen betrifft, als sein musikalisches Vermächtnis. Gleich drei Bearbeitungen hat Bach dabei dem Adventschoral „Nun komm, der Heiden Heiland“ gewidmet.

In der ersten Fassung „a due clav. e pedale“ erscheint die Melodie in reich verzierter Form solistisch in der Oberstimme, sanft gebettet in die Begleitstimmen des Nebenmanuals und des Pedals. Die zweite Fassung ist eines der ungewöhnlichsten Orgelwerke Bachs überhaupt, in einem virtuosen Trio wird die Melodie von zwei miteinander konzertierenden Bass-Stimmen begleitet. Schließlich erweist sich Bach einmal mehr als Meister der barocken Fugenkomposition, in der dritten Fassung tritt zur kunstvollen dreistimmigen Fuge im Manual noch die Melodie des Chorals im Pedal. Buxtehudes „Präludium in F“ mit seiner kleinen angehängten Fuge ist ein Musterbeispiel für die Kunst der norddeutschen Orgelmeister des Barock.

Carl Philipp Emanuel Bach ist der berühmteste Vertreter der Vorklassik, steht stilistisch also zwischen den spätbarocken, kunstvoll und streng gearbeiteten Werken seines Vaters und den Werken der Wiener Klassiker Haydn und Mozart. Seine für die preußische Prinzessin Anna Amalia verfasste „Sonata in g“ zeichnet sich in den virtuosen Ecksätzen durch die überraschenden dynamischen Kontraste aus.

Am Ende des Angelus-Konzertes dann noch einmal Adventliches von Johann Sebastian Bach: seine berühmte Bearbeitung des Chorals „Wachet auf, ruft uns die Stimme“. Beginn dieser kleinen Orgelmusik zur Marktzeit ist um 12.05 Uhr, nach dem Angelusläuten. Der Eintritt ist frei (Kollekte); es gilt die 2G-Regelung.


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