Neuer Dorfladen in Rodde

Der Dorfladen ist Roddes neuer Meilenstein!Foto: Pruhs

Rheine

Rheine-Rodde. Mehr als 30 Jahre ist es her, da schloss in Rodde das letzte Lebensmittelgeschäft. Auch die nachfolgenden Versuche von Rodder Bürgerinnen und Bürgern mit Bäcker und Büdchen hielten nicht bis in die Gegenwart vor.

Jetzt ist es aber nun endlich soweit: Rodde bekommt ein neues Lebensmittelgeschäft und bricht mit dem Dorfladen Rodde in eine neue Ära auf – nämlich in jene mit einer Nahversorgung vor der Haustür. Doch es geht um mehr als nur um eine Lebensmittelversorgung: Es geht um Begegnung, Austausch und Einkaufserlebnis mit ganz viel Zeit.

2013 reifte in der Initiative ProRodde erneut die Idee heran, eine Nahversorgung in Rodde zu etablieren. Versuche, einen Investor für ein Mehrgenerationenhaus mit Bäckereifiliale zu finden, scheiterten. Erst das Projekt „Dorfladen all inclusive“ von der WertArbeit Steinfurt gGmbH brachte im Sommer 2018 den Stein erneut ins Rollen und trieb das Projekt Dorfladen für Rodde konzeptionell voran.
„Damals waren es erst vorsichtige Gespräche und Überlegungen. Es sollte ja dieses Mal etwas werden und wir wollten nicht zu früh Hoffnungen schüren“, erinnert sich Heike Vienerius von der Initiative ProRodde und inzwischen auch Beiratsmitglied der Dorfladen Rodde UG.

Im Herbst 2018 fand die erste Gründerversammlung statt und mit stillen Gesellschaftern wurde bis Ende 2021 mehr fast 76.000 Euro an Eigenkapital gebildet. Hinzu kamen noch einmal 200.000 Euro Fördergeld aus dem Dorferneuerungsprogramm des Landes NRW und rund 80.000 Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (LEADER). In Kombination mit einem Bankkredit konnte im April der Spatenstich erfolgen – dann ging es ganz schnell.

Viele hundert Stunden ehrenamtlicher Hilfe

Jedoch war es auch ein anstrengender Weg, den die Dorfladen Rodde UG in 2021 da ging. „Es war nicht immer einfach. Da stecken viele ehrenamtliche Stunden drin und von uns hatte vorher keiner einen Dorfladen aufgebaut“, erinnert sich Meike Pruhs an den Endspurt. Mit dem Rohbau wurden die Rodder Bürgerinnen und Bürger neugierig und motivierten sich für viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit. „Diese Unterstützung war unersetzlich und hat uns wirklich überglücklich gemacht“, erklärt Bernhard Berghaus, der viele der Helfereinsätze am Wochenende und auch unter der Woche organisierte. Alles tatkräftig unterstützt, unter anderem auch die große Eröffnungsfeier, hat der Arbeitskreis mit Ilona Ehlert, Sandra Tappe, Tina Bietmann, Anne Konszal, Britta Hierings und Ludger Thiemann. Und auch die einzelnen Gewerke brachten all ihre Kraft ein, sodass am Samstag (4. Dezember) die Ladentüren nun ganz offiziell öffnen können.

Es geht um Begegnung und das Miteinander

Und dann werden die Kunden und Kundinnen überrascht und begeistert sein, denn der neue Dorfladen ist mehr als NUR ein Lebensmittelgeschäft. Hier geht es um die Begegnung zwischen Menschen und um die Pflege des Miteinanders.

Wer hier einkauft, bekommt eine wertvolle „EinkaufsZEIT“ sowie ein unvergessliches Einkaufserlebnis auf rund 145 Quadratmetern und er erfährt mit regionalen Produkten und Zulieferern die „Na(h)türlichkeit“.
Im neuen Dorfladen gibt es beispielsweise Wurst und Fleisch von der Hoffleischerei Kotz aus Hopsten, Backwaren von der Bäckerei Musswessels, Äpfel von der Apfelplantage Moriss, saisonales Gemüse vom Hof Mersch, Molkereiprodukte vom Hof Fockenbrock aus Telgte und Käse sowie Eis vom Milchhof Oskamp, Geflügel und Eier von Land­allerlei sowie Getränke von Getränke Puls aus Rheine-Eschendorf. Hinzu kommt außerdem ein reichhaltiges Basissortiment, das für den alltäglichen Einkauf alles vorhält.

„Unsere Sesamboxen bieten außerdem die Möglichkeit, Einkäufe rund um die Uhr abholen zu können“, erklärt Bernhard Heeke.
Nach einem Einkauf können die Gäste im angegliederten Café „AusZEIT“ eine Pause einlegen, dabei einen Kaffee und ein Stück Kuchen genießen oder sich etwas aus dem Snackangebot aussuchen. Wer das an der frischen Luft tun möchte, kann auf der angrenzenden Terrasse Platz nehmen. Auch für die kleinen Besucher ist im Dorfladen Rodde mit vielen kleinen Besonderheiten gesorgt.
Die neue Wohlfühlatmos­phäre und das schicke Ambiente stammen aus der Feder des renommierten Ladenbauunternehmens aus Mettingen, der Theodor Schemberg Einrichtung GmbH. Das Konzept hatte die Dorfladen Rodde UG in allen Facetten überzeugt. „Wir sind uns sicher, dass die moderne Ladenbauoptik ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Dorfladens ist“, betont Meike Pruhs. Die Krea­tivität, aber auch die Flexibilität, die Zusammenarbeit auf Augenhöhe und die jahrzehntelange Erfahrung auf dem Gebiet des Ladenbaus haben das Team begeistert.

Nachhaltigkeit leben

„Zu unserer Dorfladen-Philosophie gehört eben auch, so nachhaltig wie möglich zu agieren“, erklärt der Geschäftsführer der Dorfladen Rodde UG, Philipp Markstädter. Zum einen versucht das Team, so viele Lebensmittel wie möglich weiterzuverwerten und somit Müll zu reduzieren. Zum anderen gehören auch die regionalen Produkte in die Kategorie „Nachhaltig“, denn sie haben kurze Anfahrtswege und in der Regel klimaneutrale Produktionen. Auch am „Unverpackt-Regal“ und an der Wurst- und Käsetheke lassen sich Verpackungen einsparen – es werden Transportbehälter gegen Pfand angeboten. An einer Fahrradladesäule können Radler ihr E-Bikes laden und sich während des Ladevorgangs im Café „AusZEIT“ stärken. „Auf unserem Dorfladen-Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage, mit der wir unseren eigenen Strom für unsere Elektro- und Kühlgeräte produzieren“, erklärt Beiratsmitglied Bernhard Heeke. „Und in unserer Außenanlage haben wir trotz versiegelter Fläche immer darauf geachtet, einen grünen Ausgleich zu schaffen.“
Langfristig sind E-Auto-, Lasten-E-Bike- und / oder E-Ladesäulen auf dem Parkplatz geplant.

Arbeitgeber für und in der Region

Neben seiner Aufgabe als Nahversorger nimmt der Dorfladen Rodde auch die Aufgabe als Arbeitgeber in der Region wahr. Schon jetzt gehören acht Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zum Team, darunter auch zwei Beschäftigte aus den Caritas-Emstor-Werkstätten des Caritasverbandes Rheine e.V.
„Wir haben uns sehr gefreut, dass wir zwei unserer Beschäftigten im Projekt Dorfladen Rodde integrieren können“, erklärt Rita Stecker-Schürmann, Leitung Sozialer Dienst der Zweigwerkstatt Am Sandkamp und zuständig für die Inklusionsarbeit der Werkstätten, erfreut. „Uns war es immer wichtig, auch Menschen, die nicht im ers­ten Arbeitsmarkt arbeiten können, bei uns einen Platz anzubieten. Und weil die Gespräche so toll verlaufen sind, haben wir gleich zwei tolle Menschen aufgenommen“, betont Heike Vienerius.

Der Nikolaus kommt zur kleinen Eröffnungsfeier

Die Eröffnung des Dorfladens Rodde wird am Samstag (4. Dezember) in verkleinerter Form gefeiert. Los geht es gleich morgens um 7 Uhr zu den Ladenöffnungszeiten.

Der Nikolaus wird den Dorfladen trotz allem gemeinsam mit seinem treuen Gefährten Knecht Ruprecht besuchen: Sie sind in der Zeit von 10 bis 15 Uhr vor Ort und verteilen bunte Tüten an die Kinder. Die Gutscheine für die Nikolaustüten können in diesem Zeitraum eingelöst werden. Gutscheine für diese Nikolaustüren können noch für 3,50 Euro im Dorfladen Rodde, Im Lied 33, gekauft werden.

Jedoch werden die geplanten Leckereien nicht angeboten, um Kontakte zu vermeiden. Das Team freut sich dennoch auf viele neugierige Besucher, tolle Begegnungen und interessante Gespräche!

Das Angebot ist groß.

Das Sortiment des neuen Schmuckstücks in Rodde kann sich wahrlich sehen lassen. Im Dorfladen bekommen Sie alles, was das Herz begehrt und vor allem auch viele Produkte regionaler Anbieter.Fotos (6): Pruhs

Am „Unverpackt“-Regal können Sie nachhaltig agieren.

Der Dorfladen ist nicht nur als reines Nahversorgungsgeschäft anzusehen. Im Café „AusZeit“ (links) lässt es sich nach dem Einkauf auch noch gemütlich entspannen. Übrigens: Nicht nur Erwachsene können sich hier erholen, sondern auch an die kleinen Kunden ist gedacht, damit sie sich nicht langweilen.


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