Wenn Senioren im Alltag Grundschülern helfen

Maria Krage-Sanders (l.) und Brigitte Immink mit Nele und Anton vor dem „Raum der guten Lösungen“ Foto: SiS

Rheine

Rheine. „Immer spielen die ohne mich, nur weil ich nicht mit denen in einer Mannschaft spiele!“ oder „Der hat aber angefangen und der ärgert mich in jeder Pause, da habe ich halt auch mal geärgert.“ – Sätze wie diese hat jeder schon einmal gehört. Streitigkeiten gehören zum Schulalltag dazu. Oft bleibt allerdings leider viel zu wenig Zeit, um sich in Ruhe mit den Kindern und dem individuellen Fall zu beschäftigen.

In Rheine haben an drei Grundschulen bereits im Schuljahr 2021 / 2022 Schulmediatoren ihre Arbeit aufgenommen. Nun werden weitere Senioren für diese ehrenamtliche Tätigkeit für das Schuljahr 2022 / 2023 gesucht. Sie helfen an einem Vormittag je Woche Schulkindern, Konflikte friedlich zu lösen. Davon profitieren alle Beteiligten: Schüler, das Lehrerkollegium und die ehrenamtlichen Mediatoren.

Über Voraussetzungen und Modalitäten dieser Tätigkeit wird SiS, „Seniorpartner in School“, alle Interessenten für dieses herausfordernde und erfüllende Ehrenamt an Rheiner Grundschulen informieren. Das geschieht durch den Vorstand und die Regionalleitung des SiS-NRW. SiS bildet ehrenamtlich tätige „Seniorpartner“ nach den Vorgaben des Bundesverbandes Mediation in einer 80-stündigen Fortbildung zu Schulmediatoren aus.

Der nächste Ausbildungsgang mit insgesamt sechs zweitägigen Modulen soll voraussichtlich nach den Sommerferien in Präsenz oder online, je nach Coronalage, an den Start gehen. Auch nach der Ausbildung unterstützt SiS die Schulmediatoren bei ihrer Arbeit, zum Beispiel durch Supervision, kollegiale Fallberatung und Fortbildung.

Die Ausbildung ist für die Seniorpartner kostenlos. SiS schließt für die Seniorpartner einen Vertrag mit einer Schule mit einer Mindestlaufzeit von 18 Monaten. Die Schulen zahlen kein Entgelt für die Tätigkeit der Seniorpartner. Die Schulmediatoren arbeiten grundsätzlich mindestens im Zweierteam wöchentlich an einem Vormittag in der Schule. Sie widmen sich ausschließlich den Konflikten zwischen den Kindern, führen bei Bedarf auch Einzelgespräche mit ihnen – mit dem Ziel, deren Selbstbewusstsein und Persönlichkeit zu stärken.

Mit der Ausbildung erlernen Senioren grundlegende Methoden zur gewaltfreien Kommunikation und Konfliktbewältigung. Als „Großelterngeneration“ genießen sie bei Kindern ein hohes Ansehen und Vertrauen. „Es ist ein großes Glück, mit Kindern unterschiedlicher kultureller und gesellschaftlicher Herkunft zu arbeiten“, sagt ein Senior, der bereits als Mediator arbeitet. „Alle eint die Fähigkeit, die verschiedenen Ebenen ihrer Konflikte zu erkennen und durch Aufeinanderzugehen zu individuellen und kreativen Lösungen zu kommen.

Da sind sie uns Erwachsenen weit voraus. Es ist schön zu sehen, dass alleine dieser Prozess die einzelnen Kinder stärken kann.“
Die Mediation sollte Konfliktpartner zu einer Win-Win-Lösung führen. Dem müsste noch „ein drittes Win“ hinzugefügt werden: Dieses gilt den Seniorpartnern, die vieles (wieder) entdecken und für sich Freude und die Energie aus dem Engagement schöpfen können.

Info-Nachmittag

Ein erstes Treffen für alle Interessierten findet am 30. März (Mittwoch) um 15 Uhr im Foyer von „Mitte 51“, Mittelstraße 51, unter Einhaltung der 2G-Regel statt.

Mehr Infos gibt es bei der Regionalleiterin Rheine, Maria Krage-Sanders, unter 05971 / 8025630 und Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sowie online auf der Seite www.seniorpartnerinschool.de


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