Ab sofort: Freier Eintritt ins Falkenhof-Museum!

Im modernen Museum im historischen Adelshof gibt es viel zu erleben. Foto: Stadt Rheine

Rheine

Rheine. Ab sofort ist das Falkenhof-Museum wieder geöffnet. Dann gilt eine wichtige Neuerung: Der Eintritt in die Dauerausstellung ist frei – an jedem Öffnungstag und für Besucher aller Generationen. Der Falkenhof gilt als Ursprung der Stadt Rheine.

Über tausend Jahre alt, führt die heute als Museum genutzte Hofanlage tief in die Vergangenheit der Emsstadt. Im Jahr 838 schenkte Kaiser Ludwig der Fromme den damals als „Villa Reni“ bezeichneten Hof der Reichsabtei in Herford, die ihn fortan an adelige Familien verpachtete. Durch die Pächterfamilie von Valke erhielt das Anwesen im 14. Jahrhundert seinen Namen. Rund 200 Jahre später zog die bekannte westfälische Adelsfamilie von Morrien dort ein und führte den Hof in seine Blütezeit: Sie ließ die Anlage zu einer barocken Dreiflügelanlage mit Freitreppe und charakteristischem Taubenbrunnen umbauen und verlieh ihr so ihre heutige elegante Gestalt.

Heute ist der Falkenhof eines der vielseitigsten und interessantesten Museen im Müns­terland, in dem nicht nur die westfälische Adelskultur wieder zum Leben erweckt wird: So erinnert der beeindruckende Morriensaal mit seiner seltenen bemalten Holzdecke aus dem frühen 17. Jahrhundert an die Geschichte des Hauses. Der Dachboden, der einst als Getreidespeicher diente, beherbergt heute eine umfangreiche grafische Sammlung. Die Kunst vom Mittelalter bis zur Moderne wird in der „Kasimir Hagen-Sammlung“ gezeigt, die auf einen privaten Sammler zurückgeht.

Ungewöhnliche Ausstellungsstücke und interaktive Medienstationen

Die stadtgeschichtliche Abteilung gibt mit vielen originalen Zeugnissen Einblicke in den Werdegang der Stadt Rheine: von frühen archäo­logischen Funden bis zu modernen Gemälden des in Rheine geborenen Künstlers Carlo Mense. Räume mit ganz unterschiedlicher Atmosphäre, ungewöhnliche Ausstellungsstücke und zwei interaktive Medienstationen laden zum ausgiebigen Erkunden und Entdecken ein.

2004: Wahre Schätze statt Abfall entdeckt

Als im Vorfeld der „Regionale 2004“ die letzten Umbauten am Falkenhof vorbereitet wurden, stieß man bei Grabungen auf unterirdische Gänge. Sie stammten aus dem 17. Jahrhundert und dienten als Kanalsystem. Von den Bewohnern wurden sie außerdem als Abfallgruben genutzt. Nun fand man dort aber weniger Abfall als vielmehr wahre Schätze – ein archäologisches Spektakel. Aus dem verzweigten Kanalsys­tem wurden 21.000 Scherben und Fragmente aus Glas, Keramik, Porzellan, Metall, Holz und Leder geborgen, restauriert und erforscht. Sie werden heute im Gewölbekeller des Falkenhofes ausgestellt und vermitteln einen einmaligen Einblick in das frühere Leben der adeligen Bewohner des Hauses.

Kostenloser Museumsbesuch – warum eigentlich?

Der Kulturausschuss der Stadt Rheine hat beschlossen, den freien Eintritt für die Dauerausstellungen zunächst für eine Probephase von drei Jahren in allen drei Städtischen Museen zu gewähren. Sonderausstellungen und Angebote wie öffentliche oder private Falkenhof-Führungen bleiben weiterhin kostenpflichtig. Die Stadt Rheine ist mit dieser Kulturpolitik Vorreiter in der Region. Hemmnisse für den Museumsbesuch sollen abgebaut werden; die Türen der Museen werden sich für neue, auch junge Besucher und für Menschen aller gesellschaftlichen Gruppen weiter öffnen. Doch auch das Stammpublikum und „Zufallsbesucher“ wie zum Beispiel die Touristen auf dem Emsradweg profitieren. Schließlich lohnt es sich jetzt, für eine kurze Stippvisite ins Museum zu gehen, auch wenn man sich vielleicht nur ein einziges Kunstwerk anschauen möchte oder sich einen ersten Überblick über die Sammlungen verschaffen will.

Begleitet wird der freie Eintritt von vielfältigen museums­pädagogischen Angeboten.

Anschrift 

Falkenhof Museum – Tiefe Straße 22 – 48431 Rheine

Öffnungszeiten

Dienstag bis Samstag von 14 bis 18 Uhr und Sonntag von 10 bis 18 Uhr

Kontakt

Besucherbüro der Städtischen Museen Rheine, Telefonnummer: 05971 / 920610, E-Mail-Adesse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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