Stadtwerke Rheine erhöhen bald die Gaspreise

Ein Gasherd verbraucht jährlich zwischen 600 und 800 Kilowattstunden (kWh). Foto: pixabay.de

Rheine

Rheine. Die Einkaufspreise für Gas sind sehr stark gestiegen. Aufgrund der erhöhten Beschaffungskos­ten, der Einführung der Gasspeicher­umlage nach § 35e EnWG, der Gasbeschaffungsumlage nach § 26 EnSiG sowie der Erhöhung der SLP-Bilanzierungsumlage passen die Stadtwerke Rheine die Gastarife zum 1. November an. 

„Wie alle anderen Versorger müssen auch wir Erdgas aktuell zu vervielfachten Preisen am Energiemarkt einkaufen. Zu einem Teil wird das ab Anfang November auch auf unsere Preise durchschlagen“, sagt Dieter Woltring, Geschäftsführer der Energie- und Wasserversorgung Rheine. Die zu früheren Zeitpunkten eingekauften Erdgasmengen kompensieren zwar teilweise die extrem gestiegenen Marktpreise. Allerdings ist insbesondere durch die gesetzlich beschlossenen Umlagen eine Preisanpassung für die Stadtwerke Rheine unerlässlich.

Der Arbeitspreis im Sondertarif „Rheine Gas für Zuhause“ erhöht sich von 6,71 Cent/kWh um 7,52 Cent auf 14,23 Cent/kWh. Der Grundpreisvon 143,48 Euro pro Jahr bleibt unverändert (Verbrauch bis 22.000 kWh). Damit erhöhen sich die Gaskosten für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 22.000 Kilowattstunden um 137,87 Euro im Monat.

In dem grundversorgten Tarif in Rheine erhöht sich der Arbeitspreis von 7,00 Cent/kWh um 22,16 Cent auf 29,16 Cent/kWh. Der Grundpreis wird auch in diesem Tarif nicht verändert. Damit erhöhen sich die Gaskosten für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 22.000 Kilowattstunden um 546,56 Euro im Monat. „Die Lage ist für alle Beteilig­ten sehr ernst. Wir bedauern den Schritt der Preisanpassungen außerordentlich und hoffen, dass die Bundesregierung weitere Entlastungen der Bürger sowie der Unternehmen auf den Weg bringt“, so Woltring. „Die Mehrkosten durch die gestiegenen Preise sowie die neu eingeführten und gestiegenen Umlagen können wir als Stadtwerke durch unsere frühzeitige Beschaffung nur teilweise abfangen.“

Wechsel in den Sondertarif
„Uns ist sehr bewusst, dass die Anpassung in der Grundversorgung höher ist als im Sondertarif“, sagt Woltring. Das liege daran, dass hier auf Basis der aktuellen Marktpreise kalkuliert werden müsse. „Wir müssen damit rechnen, dass in den kommenden (Winter-)Monaten weitere Kunden zu uns in die Grundversorgung wechseln. Für diese können wir noch keine Energie einkaufen. Wenn sie zu uns wechseln, müssen wir zu den aktuellen Marktpreisen für sie Erdgas nachkaufen. Vor diesem Hintergrund bieten wir allen unseren aktuell grundversorgten Kunden einen schnellen und unkomplizierten Wechsel in unseren Sondertarif an“, erläutert Woltring.

Alle Gaskunden der Stadtwerke Rheine werden Mitte der Woche über die Preisanpassung zum 1. November informiert. Kunden in der Grundversorgung erhalten zusätzlich die Vertragsunterlagen für den Wechsel in den Sondertarif. Die Bundesregierung hat angekündigt, den Mehrwertsteuersatz auf Erdgas bis Oktober 2024 auf den verringerten Satz von sieben Prozent zu senken. Sobald dies in Kraft tritt, werden die Stadtwerke Rheine diesen Steuervorteil laut eigener Aussage vollständig an alle Erdgaskunden weitergeben und in der Jahresendabrechnung berücksichtigen.

„Um eine mögliche Nachzahlung mit der nächsten Jahresendabrechnung zu verringern, passen wir unsererseits die Gasabschläge unserer Gaskunden an“, so Woltring. Ein neuer Abschlagsplan wird den Kundenanschreiben beigefügt. „Wir tun alles, um die Kosten und Belastung für unsere Kunden so gering wie möglich zu halten“, versichert Woltring.

Unterstützung bei Zahlungsproblemen erhalten betroffene Kunden im Kundencenter oder auch bei sozialen Einrichtungen sowie Schuldnerberatungen, wo über Einsparpotenziale beraten wird.

Bei Fragen zu den aktuellen Veränderungen oder Tipps zum Energiesparen trotz erhöhter Gaspreise können sich die Kunden gerne auf www.stadtwerke-rheine.de oder direkt im Kundencenter der Stadtwerke Rheine am Borneplatz 2 informieren –persönlich oder telefonisch unter 05971 / 45260, montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr. Die Stadtwerke haben für die kommenden Wochen die Besetzung der Telefonzentrale erhöht. Trotzdem ist mit vorübergehenden Engpässen in der telefonischen Erreichbarkeit zu rechnen. Die Stadtwerke bitten bereits jetzt dafür um Verständnis.


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