Hilfe beim Weg aus der Glücksspielsucht

Frank Schoppe und Ria Kockmann Foto: Caritas Rheine

Rheine

Rheine (cpr). Am Mittwoch (28. September) findet der bundesweite „Aktionstag Glücksspielsucht“ statt. In Nordrhein-Westfalen beteiligen sich die 23 Suchtberatungsstellen, die ein spezielles Hilfeangebot für Glücksspielsüchtige und deren Angehörige vorhalten.

Zu diesen Beratungsstellen gehört seit 2008 auch die Fachstelle Glücksspielsucht des Caritasverbandes Rheine. Der Infostand auf dem Borneplatz steht an diesem Tag allen Interessierten in der Zeit von 13 bis 17 Uhr zur Verfügung. Im Fokus des diesjährigen Aktionstages stehen Kinder aus glücksspielsuchtbelasteten Familien.

Auswirkungen auf Kinder

„Was mit mir ist, interessiert doch eh keinen!“, denken Kinder schnell, wenn das Glücksspiel für ein Elternteil immer mehr zum Lebensinhalt wird. Ihnen fehlen Liebe und Geborgenheit. „Manche glauben, sie seien schuld an den Sorgen der Erwachsenen. Sie schämen sich und übernehmen Verantwortung. Mehr als ihnen guttut“, berichtet Frank Schoppe von der Caritas-Fachstelle für Glücksspielsucht.

„Das überfordert und verunsichert sie. Nicht ohne Folgen: Manche Kinder werden traurig oder wütend. Andere bekommen körperliche Beschwerden. Oft werden ihre Leistungen in der Schule schlechter. Ihr Risiko, später im Leben selbst süchtig zu werden, ist stark erhöht“, ergänzt Kollegin Ria Kockmann. Kinder stehen in solchen Familien unter großen emotionalen und sozialen Belastungen:

Sie leiden unter Stress, weil es häufig zum Streit zwischen den Eltern kommt oder Absprachen und Vereinbarungen häufig nicht eingehalten werden. Lügen und Vertuschungen rund um das Glücksspielverhalten verunsichern sie zusätzlich. Meist erleben Kinder aus Familien mit einem glücksspielsüchtigen Elternteil massive Einschränkungen: An Kleidung, Reisen und Spielzeug muss gespart werden – manchmal sogar am Essen. Vielfach lügen betroffene Kinder dadurch auch selbst, um das Verhalten des glücksspielsüchtigen Elternteils zu decken oder über Geldprobleme hinwegzutäuschen.

Insgesamt muss davon ausgegangen werden, dass bis zu 2,4 Millionen Kinder in Deutschland von den Folgen der Glücksspielsucht betroffen sind.

Risiko für Kinder

Kinder, die in einer Familie aufwachsen, in der mindes­tens ein Elternteil glücksspielsüchtig ist, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, selbst Suchtprobleme zu entwickeln. Häufig leiden die Kinder mehr als Erwachsene unter psychischen Problemen, wie etwa Angststörungen oder Depressionen. Viele sind deswegen in Behandlung.

Am Infostand stehen die Mitarbeiter der Fachstelle Glücksspielsucht des Caritasverbandes Rheine für alle Fragen rund um das Thema Glücksspiele und Glücksspielsucht zur Verfügung. Ansprechpersonen sind Frank Schoppe und Ria Kockmann.

Außerhalb des Aktionstages ist die Fachstelle Glücksspielsucht unter der Telefonnummer 05971 / 862360, über die anonyme Onlineberatung beratung.caritas.de oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar.

Weitere Infos gibt es auch im Internet unter https://www.caritas-rheine.de/gluecksspielsucht, https://www.kidkit.de/informationen/zu-gluecksspielsucht/gluecksspielsucht/  oder https://www.gluecksspielsucht-nrw.de/aktionstag/ .


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