Rheiner Azubis besuchten Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn

Gruppenfoto vor der Internationalen Jugendbegegnungsstätte des Volksbundes. Foto: Stadtpressestelle Rheine

Rheine

Rheine. Die Auszubildenden der Stadt Rheine besuchten in Begleitung des Bürgermeisters Dr. Peter Lüttmann und der Ausbildungsleiterin Florentine Kühs-Sandmann die deutsche Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn. 

Dies geschah nicht ohne Grund. Jahr für Jahr sammeln die Auszubildenden im November für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Rahmen der Haus- und Straßensammlung Geld zur Erhaltung der Kriegsgräber.

Bereits auf der Hinfahrt berichtete der Regionalgeschäftsführer des Volksbundes, Jens Effkemann, von dem vielfältigen Aufgabenspektrum des Vereins. Effkemann hatte den von der Stiftung „Gedenken und Frieden“ geförderten Ausflug geplant. Nach einer kurzen Begrüßung im neuen Besucherzentrum begann die Führung, in der einige Einzelschicksale und Geschichten der in den zirka 32.000 Gräbern bestatteten Toten genauer beleuchtet wurden. In den Gräbern liegen deutsche gefallene Soldaten beider Weltkriege, aber auch Zivilisten. Wer Opfer, wer Täter ist, vermischt sich oft in einem Graubereich. Die vielen Schicksale und die Tatsache, dass der Großteil der Begrabenen gerade einmal 18 Jahre alt war, sorgten für ein nachdenkliches Gefühl in der Runde. Auch am Grab eines Gefallenen aus Rheine wurde Halt gemacht.

Nach dem eindrucksvollen Rundgang und einem Mittags-Imbiss konnten sich die Auszubildenden in der Ausstellung des Besucherzentrums über weitere Schicksale informieren sowie Original-Gegenstände aus dem Zweiten Weltkrieg anschauen.

Im Anschluss besuchten die Auszubildenden noch die Internationale Jugendbegegnungsstätte des Volkbundes, die direkt neben der Kriegsgräberstätte gelegen ist und für die historisch-politische Bildungsarbeit des Vereins genutzt wird. Dort erhielten die Azubis aus Rheine zudem eine besondere Ehrung. Seit vielen Jahrzehnten sammeln sie schließlich mit Unterstützung von Wilfried Hötzel (Kreisgeschäftsführer des Volksbundes) alljährlich Spenden für den Verein, der zu knapp 70 Prozent auf solche Spenden angewiesen ist. Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann erwähnte bei dieser Gelegenheit, dass auch er dies bereits in seiner Ausbildung bei der Stadt Rheine getan habe. Als Dank für das über viele Jahre hinweg gezeigte Engagement bekamen die Auszubildenden einen Bronze-Orden von Effkemann überreicht.

Zum Abschluss des Tages stand der Besuch des Kriegsmuseums in Overloon auf dem Programm. Hier wurde die Geschichte des Zweiten Weltkrieges aus niederländischer Perspektive in einer interessanten Ausstellung präsentiert. Auch eine Vielzahl von Militärfahrzeugen wird hier ausgestellt.


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