9. Augenarzt-Stipendiatin der Rheiner Lions feierte Abschluss

Dr. Kyomugasho (2.v.l.) bei der Abschlussfeier mit ihrem Kollegen Dr. Kamara an der Mbarara University of Science and Technology in Uganda. Foto: privat

Rheine

Rheine / Uganda. Mit der Zahlung der letzten Rate konnte der Lions Club Rheine jetzt seiner neunten Stipendiatin und neuen Augenärztin Dr. Naome Kyomugasho dabei helfen, ihr Aufbaustudium abzuschließen.

Bereits im Herbst absolvierte die Ugan­derin nach erfolgreicher Dissertation ihre Abschlussprüfungen in klinischen Fähigkeiten, Führung, Management und Ethik in der Praxis der Augenheilkunde, Okulare Onkologie und allgemeine Augenheilkunde. Sie kehrte nach Kabale (zirka 55.000 Einwohner) in den Südwesten Ugandas zurück, um dort den Menschen als dienstälteste und einzige Augenärztin zu helfen.

Der LC Rheine finanziert seit Jahren das Aufbaustudium für junge Allgemeinmediziner in Afrika in einem Gesamtwert von jeweils etwa 36.000 Euro über vier Jahre. Diese Studienkosten können interessierte heimische Jungärzte selbst nicht aufbringen. Inzwischen sind etwa 600.000 Euro inklusive beantragter Zuschüsse zur Bekämpfung der vermeidbaren und heilbaren Blindheit in Dritte Welt-Ländern (SightFirst) vom LC Rheine zusammengekommen. Davon hat der LC Rheine mit Unterstützung der Rheiner Bevölkerung rund 55 Prozent aufgebracht.

Der Abschlussbericht der aktuell letzten Stipendiatin an den LC Rheine ist ein positives Signal und zeigt erneut, dass auch schon Studierende neben der augenärztlichen Fachausbildung konkrete augenmedizinische Hilfe leisten können. In ihrem vierten Studienjahr hat Dr. Kyomugasho über 300 Patienten behandelt. Neben ihren eigenen Studienaufgaben hat Dr. Kyomugasho auch die Schulung für Krankenschwestern und klinische Mitarbeiter in grundlegender umfassender Augenpflege übernommen.

Die 38-jährige Uganderin: „Ich bin meinen Förderern, besonders dem Lions Club Rheine, sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung im Laufe der Jahre. Sie haben meinen Weg wesentlich erleichtert und ich bin so dankbar. Ich bete, dass Gott sie reich belohnen möge.“

In Afrika kommt auf zirka eine Million Menschen nur ein Arzt (bei uns beträgt die Quote komfortable 1:13.000). Südlich der Sahara gibt es etwa sechs Millionen Blinde, davon sind 3,6 Millionen am Grauen Star (Katarakt) erkrankt und blindheitsgefährdet. Bis zu 90 Prozent der Erblindungen müssten aber nicht sein. Meistens wären diese durch frühes Erkennen und einfache Mittel zu vermeiden oder heilbar.


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