Neujahrsempfang im Caritas Bildungszentrum Rheine

Das Caritas Bildungszentrum hatte Heim- und Pflegedienstleitungen zum Neujahrsempfang eingeladen. Foto: Caritas

Rheine

Rheine. Nicht wenige Traditionen haben in den vergangenen drei Jahren unter den Beschränkungen der Corona-Pandemie gelitten. Umso schöner war es für Petra Berger, Leiterin des Caritas Bildungszentrums Rheine, wieder mehr als 80 Heim- und Pflegedienstleitungen zum traditionellen Neujahrsempfang in der Einrichtung an der Devesburgstraße willkommen zu heißen.

Benedikt Karrasch, Schulleiter des Berufskollegs Rheine, hatte seinen Festvortrag unter das Motto: „Übergang Schule – Beruf: Die Auszubildenden von morgen“ gestellt. Karrasch machte deutlich, wie sich der Übergang von der Schule in den Beruf in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat. Mitte der 70er-Jahre hieß es noch: „Jeder, der ausgebildet werden will, wird ausgebildet“. Mitte der 90er-Jahre kamen auf eine Ausbildungsstelle zwei Bewerber. Heute, so Benedikt Karrasch, habe sich diese Situation kolossal gewandelt: „vom förderbedürftigen Jugendlichen zum förderbedürftigen Berufsbereich“.

Denn perspektivisch gesehen, werde sich die Zahl der Auszubildenden weiter verringern. „Wie überzeugen wir junge Menschen, dass eine Berufsausbildung in der Pflege ihren Wert hat?“ fragte Karrasch und stellte eine weitere Kernfrage:

„Warum ist eine Ausbildung weniger attraktiv als ein Studium?“

Der Schulleiter plädierte dafür, die Pflege-Ausbildung attraktiver zu machen. „Es gilt, Talente zu entdecken und zu fördern, sie in Praktika Erfahrungen sammeln zu lassen.“ Zudem sei es nötig, das Image der jeweiligen Berufsbilder zu prüfen und dieses der betrieblichen Realität anzupassen. „Es geht nicht darum, schöne Plakate zu kleben.“

Vielmehr sei es erforderlich, angehenden Auszubildenden klarzumachen: Ihr lernt einen Beruf. Um diesen auszuüben, muss man etwas können.“ Wenn der Auszubildende dies für sich selbst erfahre, dann stärke das sein Selbstwertgefühl enorm.
Nach Informationen zum „Workbook Pflege“ (www.pflegeworkbook.de) gab es aktuelle Zahlen der Caritas Bildungszentren (CBZ) in Rheine und Emsdetten. Aktuell befinden sich im CBZ Rheine 201 Pflegefachfrauen und -männer in der Ausbildung, in Emsdetten sind es 63. Hinzu kommen in Rheine 21 Pflegefachassistenten und 29 Teilnehmer der Externenprüfung zur Pflegefachassistenz. 31 Teilnehmer umfasst der Kurs der Kenntnisprüfung für ausländische Pflegefachkräfte.
Anke Hermeling von der Agentur für Arbeit Rheine berichtete anschließend über die Gewinnung von Auszubildenden aus Vietnam, Peter Niemann, pädagogischer Mitarbeiter im CBZ Rheine, machte in einer Präsentation „mitten ins Herz“ Wissen durch Virtual Reality begreifbar. Niemann gab den Gästen einen kleinen Einblick in die Unterrichtsmöglichkeiten mit einer modernen technischen Ausstattung und zeigte auf, wie Auszubildende und pädagogische Mitarbeitende gleichermaßen davon profitieren.


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