Ein Jahr Krieg in der Ukrainie

Am 24. Februar 2022 begann der russische Überfall auf die Ukraine und löste die drittgrößte Fluchtbewegung in der europäischen Geschichte aus – nach denen der beiden Weltkriege. Foto: Dsns.gov.ua / de.wikipedia.org / CC BY 4.0

Rheine

Rheine. Die Hilfsbereitschaft der Rheinenserinnen und Rheinenser ist unvermindert hoch. Auch ein Jahr nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022 unterstützen viele ehrenamtliche Organisationen und Privatpersonen die zahlreichen Kriegsflüchtlinge. Aktuell seien 1.278 Menschen aus der Ukraine bei der Verwaltung registriert, berichtet die Stadt Rheine in einer Pressemitteilung.

Rund 230 Personen leben in städtischen Unterkünften, noch immer sind über 400 Menschen privat untergebracht. Die übrigen Menschen haben entweder bereits eigenen Wohnraum gefunden oder finden Hilfe bei Verwandten und Bekannten. „Die private Unterbringung stellt nicht nur eine erhebliche Entlastung der Verwaltung dar. Viel wichtiger ist, dass hierdurch sehr deutlich wird, wie engagiert und tatkräftig in Rheine Solidarität und Hilfsbereitschaft gelebt wird“, freut sich Raimund Gausmann als zuständiger Sozialdezernent über die weiterhin große Hilfsbereitschaft.

Die Unterstützung ist breit gestreut. Angefangen bei der Begleitung von zum Beispiel Behördengängen und Arztterminen, über Hilfstransporte ins Kriegsgebiet bis hin zu Sprachkursen und Integration in das Vereinsleben helfen Vereine, Netzwerke, Institutionen und Privatleute. „Insbesondere Privatleuten und privaten Netzwerken gebührt mit Blick auf die Ukraine ein besonderer Dank sowie Anerkennung“, so Gausmann weiter.

Grundlage und damit gute Basis für das Handeln ist das Migrations- und Integrationskonzept der Stadt Rheine, das im Jahr 2022 fortgeschrieben wurde. Es beinhaltet verschiedene Handlungsfelder (Sprachförderung, Kita, Schule, Bildung, Ausbildung, Wohnen, Interkulturelle Öffnung, interreligiöser Dialog….) und zeichnet sich durch einen guten Mix in der Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen aus. Besonders herausfordernd ist aktuell der ohnehin knappe Wohnraum sowie die Integration von Kindern und Jugendlichen in Schulen und Kindertagesstätten, da es hier kaum noch freie Plätze gibt. Es zeigt sich, dass durch das seit vielen Jahren bestehende und fortgeschriebene Integrations- und Migrationskonzept auch Krisenzeiten – eingedenk der Unterstützung der ehrenamtlichen Mitarbeit – gut bewältigt werden können.

„Allen, die auf kommunaler Ebene Verantwortung tragen, ist bewusst, dass die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt. Dafür sind neben finanziellen und beratenden Hilfen insbesondere eine positive Haltung der Bevölkerung im Sinne einer Willkommenskultur von besonderer Bedeutung,“ so Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann. „Damit das so bleibt, ist auch eine bessere Unterstützung der Kommunen durch Bund und Land dringend nötig“, so Lüttmann weiter.


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