Digitale Teilhabe für Menschen mit Behinderung

Birgit Kösters, Leiterin VHS und Musikschule (links), Martina Stockhorst, Projektleiterin (rechts) Foto: VHS

Rheine

Rheine. Die Corona-Pandemie hat verdeutlicht, dass digitale Teilhabe eng mit sozialer Teilhabe verwoben ist. Wer technisch weniger affin ist, konnte während des Lockdowns nicht an Online-Aktionen teilnehmen und dadurch kaum soziale Kontakte pflegen.

Diese Nicht-Teilhabe trifft ebenfalls auf den digitalen Alltag vieler Personen mit Behinderung zu.

Hier knüpft der Aufruf der Landesregierung nach innovativen Modellvorhaben der gemeinwohlorientierten Weiterbildung an, dem die Volkshochschule Rheine erfolgreich folgte. Das Projekt „Digitale Teilhabe für Menschen mit Behinderung. Entwicklung und Durchführung einer Fortbildung für Fachkräfte in der Behindertenhilfe“ der VHS Rheine wurde nun genehmigt und erhält eine Förderung aus dem Innovationsfonds für Weiterbildung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (NRW).

Wie wichtig der Ausbau der digitalen Teilhabe für die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist, zeigen die Ergebnisse einer Trendstudie, die das SINUS-Institut bereits 2019 im Auftrag der Aktion Mensch erstellt hat. Demnach kann Digitalisierung Menschen mit Behinderung neue Zugänge zu gesellschaftlichen Bereichen, Autonomie und einem selbstbestimmten Leben sowie die Erweiterung von Fähigkeiten und Vernetzung ermöglichen. Demgegenüber stehen die Risiken, die mithilfe der Studie ermittelt wurden: Mangelnde digitale Kompetenzen bei Menschen mit Behinderung und dem Fachpersonal in Einrichtungen der Behindertenhilfe stehen der Teilhabe im Weg. „Die VHS Rheine möchte diesem Risiko mit ihrem Inklusions-Projekt entgegenwirken“, erläutert Martina Stockhorst, Fachbereichsleiterin „Digitalisierung, Arbeit und Beruf“ die Intention des VHS Inovationsprojektes.

Im Rahmen des Förderantrages werden Fachkräfte in der Behindertenhilfe praxisorientiert geschult, mit dem Ziel sich mit Digitalisierung und deren methodischen Einsatz auseinanderzusetzen und die digitale Teilhabe der Menschen mit Behinderung in ihrem Arbeitsumfeld mit ihnen gemeinsam lebensweltnah zu gestalten. „Wir möchten eine stärkere digitale Teilhabe für Menschen mit Behinderung fördern und freuen uns, dass wir Dank der Landesförderung von 28.000 Euro mit unserem Projekt starten können“, betont Birgit Kösters, Leiterin der VHS und Musikschule.


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