Rheine (isr). Als ich in der Caritas-Kita Ellinghorst auf die Suche nach angehenden Schulkindern gehe, um als Redakteurin der „Wir in Rheine“ mit ihnen ein Weihnachtsinterview zu führen, staune ich nicht schlecht.
Ich finde die Kids und ihre Erzieherin in einem ruhigen Raum, in dem ein Weihnachtsstern in der Mitte des Sitzkreises für Atmos-phäre sorgt. Die Hauptdarsteller unseres Gesprächs schauen mich mit großen Augen an. Von Schüchternheit ist aber schon bald keine Rede mehr, denn unsere Themen gehen uns alle an: Die lebhafte Diskussion dreht sich ums Christkind, den Weihnachtsmann, den Heiligen Abend und die natürlich vorhandenen Wunschzettel. „Wer bringt denn eigentlich die Geschenke?“, frage ich in die Runde und bald sind sich alle einig: Das Christkind wird favorisiert, auch wenn es viele helfende Weihnachtsmänner geben muss. Schließlich habe das Christkind keinen Schlitten, könne also nicht genügend Geschenke transportieren. Ein Junge will allerdings schon einmal den Hubschrauber des Christkinds gehört haben.
Im Hubschrauber des Christkinds werden ziemlich viele Geschenke vermutet. Gesehen hat das großzügige Kind allerdings noch niemand aus der Kita Ellinghorst – „und wenn man es gesehen hat, bringt es auch keine Geschenke mehr!“, wissen die Kids. Also lassen sie es in Ruhe seine Arbeit machen.
Geschenke bekommen wir übrigens, weil Jesus „auch welche von den drei Königen gekriegt hat“. Bis es allerdings zum Auspacken der Geschenke kommen kann, geht die Zeit leider nur langsam rum. Und was macht man da? Klar: „Ich bin bei Oma, um mit ihr Geburtstag zu feiern“, erzählt Carlotta. Heyriath guckt eher Fernsehen in ihrem Zimmer, während Lea „Mensch ärgere dich nicht“ spielt, bis das Christkind reinschaut. Wie praktisch, dass Neles Mama eine gute Woche vor Weihnachten Geburtstag hat – da wird nämlich gleich bis zum Heiligen Abend durchgefeiert, erzählt die Fünfjährige aufgeregt. Bei Gero geht‘s auch spannend zu – da bereiten alle zusammen Hamburger zu und genießen diese dann an einer langen Tafel, die mit Weihnachtsmännern geschmückt ist. „Du kannst auch ruhig vorbeikommen und mitessen!“, lädt er mich netterweise ein. Schmecken tun Burger ja, was einige andere Kinder schnell auf die Idee bringt, das gemeinsame Essen am Heiligen Abend kurzerhand in eine Burger King-Filiale zu verlegen. Was Mama und Papa wohl dazu sagen? Ich hatte diese Idee übrigens nicht – das möchte ich an dieser Stelle mal festhalten...
Bei Kilian gibt‘s Kuchen und „normales Essen“, Lea backt bis Weihnachten ganz viele Muffins und Brot und bei Carlottas Geburtstags-Oma gibt es am 24. Dezember Schokopudding zum Nachtisch.
Was auf den Wunschzetteln steht, haben mir die Kids natürlich auch verraten – Sie finden ihre Wünsche unter den untenstehenden Fotos. Im Gegenzug habe ich ihnen versprochen, meinen Wunsch am Ende dieses Artikels zu beschreiben. Also: Ich wünsche mir keine Stars Wars- oder Barbie-Puppe, sondern vor allem Zeit. Zeit für viele schöne Dinge, für mich und meine Lieben – und natürlich Gesundheit. Und das wünsche ich Ihnen auch! Frohe Weihnachten!