Vergessenen begegnen - NS-Opfer aus dem Münsterland

Die Münster School of Design hat die Ausstellung gestalterisch-konzeptionell entworfen.

Rheine

Rheine. Angesichts der aktuell in vielen deutschen Städten stattfindenden Demonstrationen gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit könnte die ab dem 3. Februar bis zum 3. März in der Scheune von Kloster Bentlage gezeigte Ausstellung „Vergessenen begegnen – NS-Opfer aus dem Münsterland“ nicht aktueller sein.

Die Ausstellung geht anhand von acht Biographien dem Schicksal von Opfergruppen nach, die während der NS-Zeit als „Asoziale“, „Berufsverbrecher“ oder „Gemeinschaftsfremde“ verfolgt wurden.

Meist handelte es sich hierbei um Mitbürger, die durch Kleindelikte auffielen oder nicht in das moralische Weltbild der NS Ideologie passten:
Eines in der Ausstellung gezeigten Beispiele für viele dieser Schicksale ist die Geschichte des in Rheine geborenen Hermann Beverburg, dessen Mitgliedschaft bei den Zeugen Jehovas zur einer Haftstrafe und anschließend -ohne weiteres Rechtsverfahren zur Deportation in KZ Dachau führte.

Anhand von weiteren münsterländischen Einzelschicksalen schildert die Ausstellung, die inhaltlich von Peter Schilling vom Münsteraner Verein „Spuren Finden“ e.V. konzipiert wurde, die mörderische Willkür, der Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Sinti- und Roma-Familien aus dem Münsterschen Kuhviertel, Zwangsarbeiter sowie als „Volksschädlinge“ und „Wehrunwürdige“ diffamierte Menschen ausgesetzt waren. Das Andenken an diese Opfer des NS-Unrechtsstaats blieb lange vergessen und erfährt mit der Ausstellung eine neue Aufmerksamkeit.

Die Ausstellung ist so konzipiert, dass Besucher und auch Schülerklassen ab der 9. Klasse diese eigenständig entdecken können.

Zur Eröffnung am Samstag, den 3. Februar um 14 Uhr, in der Scheune von Kloster Bentlage sind alle Interessierten Bürger herzlich eingeladen.
Öffnungszeiten sind dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr.


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