Rheine. Das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) am Standort Rheine ist eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die Entwicklungs- und Verhaltensstörungen aufzeigen, an chronischen Erkrankungen leiden oder von einer Behinderung betroffen sind.
Bei der Gründung des Zentrums am 1. April 2004 konnten sich Familien an einem Tag in der Woche einem Arzt, einer Psychologin sowie einer Psychotherapeutin vorstellen. In diesem Monat feiert das SPZ 20-jähriges Bestehen und verfügt heute über deutlich größere Behandlungskapazitäten.
„Heute beraten, betreuen und behandeln wir ambulant etwa 500 Kinder und Jugendliche im Monat“, berichtet Dr. Christoph Schäper, Teamleiter des SPZ und Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. Unterschiedliche Fachdisziplinen bilden heute das Team aus mehr als 30 Mitarbeitenden: Ärztlicher Dienst, Psychologie, Heilpädagogik, Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie sowie Kinderkrankenpflege. Diese verschiedenen Qualifikationen vereint unter einem Dach und die räumliche Nähe zum Mathias-Spital für weiterführende Diagnostik ersparen Familien das zeitintensive Aufsuchen unterschiedlicher Anlaufstellen. Zunächst macht sich das Team des SPZ ein Bild von der individuellen Ausgangslage der Kinder und Jugendlichen, die sich bei ihnen vorstellen. Es wird ein ausführliches Erstgespräch geführt und erste Untersuchungen werden gemacht. „Wir nehmen uns Zeit für dieses Kennenlernen und besprechen anschließend gemeinsam mit den Eltern bzw. Sorgeberechtigten, welche weiteren Untersuchungen und Maßnahmen sinnvoll sind und erarbeiten individuelle Förder- und Behandlungspläne“, erklärt Dr. Schäper.
Entlastend für Familien ist, dass das SPZ sämtliche Maßnahmen, ob ärztlich, therapeutisch, pädagogisch oder psychologisch, koordiniert und den Effekt dieser Maßnahmen mit Verlaufsuntersuchungen beurteilt. „Das Besondere am SPZ ist auch, dass wir Kinder und Jugendliche mit langfristigen Beeinträchtigungen auch langfristig begleiten“, erklärt Dr. Sebastian Wentzek, Kinderarzt im SPZ. „Einige Patienten kommen zu uns im Säuglingsalter und wachsen vor unseren Augen bis zur Volljährigkeit heran.“
Das SPZ in Rheine gehört zum Sozialpädiatrischen Zentrum Westmünsterland, zu dem auch Einrichtungen in Bocholt und Coesfeld gehören. In Fachveranstaltungen werden Expertisen untereinander ausgetauscht, um eine noch bessere Versorgung anbieten zu können. Zum 20- jährigen Jubiläum des SPZ wurde am 17. April am Standort Rheine für ein größeres Fachpublikum aus Beratungsstellen, Therapeut:innen, niedergelassenen Ärzt:innen und Jugendämtern ein Fachvortrag zur Frühen Kindheit gehalten.
Eltern, die daran interessiert sind, ihr Kind im SPZ vorzustellen, benötigen eine Überweisung von einer hausärztlichen oder kinderärztlichen Praxis. Anschließend können Sie per E-Mail oder Telefon Kontakt zum SPZ aufnehmen, um sich anzumelden.