Rheine. Mit einem neuen Projekt haben das Berufskolleg Ahaus und das Kloster Bentlage in Rheine ihre Kooperation im Bereich der praktischen Berufsausbildung fortgesetzt. Nachdem bereits 2022 einige barrierearme Parkbänke und Tische entwickelt wurden und 2023 Tischlerei-Auszubildende die Tore und Blendläden der Ökonomie erneuert hatten, wurden in diesem Jahr ein Arbeitstresen für Ausstellungsaufsichten und ein mobiler Begrüßungscounter für die zahlreichen Veranstaltungen im Kloster Bentlage entwickelt.
„Dank dieser Kooperation kann die Servicequalität für Ausstellungs- und Eventbesucher noch einmal deutlich verbessert werden, die gemeinsame Entwicklung mit den Auszubildenden von der ersten Idee bis zur technischen und gestalterischen Umsetzung hat uns sehr viel Freude bereitet“, so der Leiter des Klosters Bentlage, Gerrit Musekamp.
Die Konzeption, Planung und Fertigung der Möbelstücke erfolgte im Rahmen des europäischen Nachhaltigkeitsprojekts „Crossing Wood“. Über die Einbettung in das EU Projekt „Lernen ohne Grenzen“ konnte die Organisation und Finanzierung des Klosterprojekts gesichert werden. Auch dieses Mal wurden getreu der Grundidee in gemischten Nationenteams ökologisch hochwertige Möbel für kulturelle Einrichtungen in den Niederlanden und Deutschland produziert.
Allerdings wartete das diesjährige Fertigungsprojekt mit zwei Neuerungen auf. So war erstmals die Bildungseinrichtung RIBO aus Hengelo Partner der Fachschule für Holztechnik und die niederländischen Studierenden übernachteten während der Fertigungswoche in Ahaus.
Vor dem Hintergrund des Projekttitels „Möbel im historischen Umfeld“ fertigte das deutsch/niederländische Studierendenteam in Hengelo für das Heimathaus „Poorten Frederik“ in Ootmarsum eine massive Eichenholzküche sowie eine Parkbankgarnitur für den Villenpark „Engels‘ tuin“ ebenfalls in Ootmarsum.
Im Berufskolleg für Technik Ahaus fertigte das zweite gemischte Nationenteam einen Empfangstresen und einen Counter für das Kloster Bentlage in Rheine, welche in der letzten Woche mit viel Handwerkerstolz der Studierenden an das Kloster in Bentlage ausgeliefert wurden. Nun können Ausstellungsbesucher und Veranstaltungsgäste standesgemäß empfangen, mit Tickets versorgt und die Einnahmen sicher aufbewahrt werden. Eine kompakte museale Führung durch Herrn Musekamp sowie ein gemeinschaftliches Frühstücken im Museumskaffee rundeten die Übergabe ab.
Da zur Bewältigung der geschilderten Arbeitsaufträge eine aktive Kommunikation in den deutsch-niederländischen Teams zwingend erforderlich war, kamen alternative Vorgehensweisen in den Arbeitsabläufen zum Vorschein, welche auf Vor- und Nachteile abgeklopft wurden. Auf diese Art und Weise konnten die Studierenden der Fachschule ihre erlernten Niederländisch-Kenntnisse praktisch erproben und erweitern.
Ganz nebenbei entstand in den Pausen das eine oder andere persönliches Gespräch, so dass auch der interkulturelle Austausch nicht zu kurz kam. Die unterschiedlichen Bedeutungen von Redewendungen und so manche niederländische und deutsche Vokabel führten nicht selten zum Schmunzeln, was die eh schon angenehme Arbeitsatmosphäre zusätzlich auflockerte.