Rusalka in der Stadthalle

Max An als Prinz und Regina Pätzer als Hexe Foto: Ray Behringer

Rheine

Rheine. Hans Christian Andersens „kleine Meerjungfrau“ kennt man oder Disneys „Arielle“, die Trickfilm-Adaption dieses Märchenstoffes. Dann ist man bestens vertraut mit der zeitlos berührenden Geschichte von der Nixe Rusalka.

Die Sehnsucht nach einem Prinzen sowie der unerfüllte Wunsch nach Liebe und menschlichen Begegnungen treiben die Wassernixe Rusalka aus ihrem Element, dem Wasser, in die Welt der Menschen. Um einen Platz in dieser Welt zu bekommen und dem Prinzen nah zu sein, gibt sie sogar ihre Sprachfähigkeit auf und verändert ihre Gestalt. Aber kann Rusalka gegen ihre Natur leben? Kann eine Liebe Bestand haben, in der man seine Identität verleugnen muss?

Schöner und schmerzerfüllter kann man Sehnsucht nicht zum Klingen bringen, als es Anntonín Dvorák in seiner Oper „Rusalka“, die am 31. März 1901 in Prag uraufgeführt wurde, gelungen ist. Der Komponist war hier auf dem Höhepunkt seiner kompositorischen Meisterschaft. In leuchtenden Orchesterfarben entwirft Dvorák eine Partitur, die mit ihren klangvollen Melodien und feinnerviger Harmonik zu einer der meistgespielten tschechischen Opern wurde.

Nicht umsonst findet sich Rusalkas Lied an den Mond ganz oben auf der Hitliste der Opernfans. In „Rusalka“ fanden jene drängenden Fragen der Jahrhundertwende ihren Ausdruck, die Sigmund Freud unter dem Schlagwort vom Unbehagen der Natur zusammenfasste. Im Handlungskern ist es das Seelendrama einer Frau und zugleich ein modernes Märchen, das Fragen nach Identität und Körperlichkeit aufwirft.

Öffnen wird sich der Vorhang für die Oper „Rusalka“ in der Stadthalle Rheine am 14. November (Donnerstag). Es gastiert das Harztheater. Die junge Niederländerin Jessey-Joy Spronck, die bereits als Mimi in „La Bohème“ in Rheine brillierte, wird als Rusalka zu erleben sein und wird gemeinsam mit Samuel Berlad als Wassermann, Max An als Prinz und Regina Pätzer als Hexe in die dichte musikalische Unterwelt entführen, die die Harzer Sinfoniker unter der Leitung von Johannes Rieger lebendig werden lassen. Der Veranstaltung geht um 19 Uhr eine Einführung durch das Harztheater voraus.

Eintrittskarten sind unter www.lctk.de/rheine , in der Stadtbibliothek Rheine, der Stadthalle Rheine sowie in der Geschäftsstelle des Vereins „Rheine, Tourismus, Veranstaltungen“ erhältlich.


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