Rheine im Nationalsozialismus

Der Maler Karl Wenzel bemalte im Jahr 1938 die südöstliche Fassade des damals neu gebauten Getreidesilos mit dem Bildnis eines Sämanns. Darunter brachte er ein heute kaum noch lesbares Hitler-Zitat an. Nach Kriegsende wurde der Name Hitlers unter dem Zitat übermalt. Foto: RTV

Rheine

Rheine. Die Volkshochschule Rheine lädt zu zwei Veranstaltungen ein, die sich mit der Geschichte der Stadt während der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigen. Unter dem Titel „Rheine im Nationalsozialismus“ stellt der Historiker Hermann Gottlieb Spuren und Zeugnisse dieser Zeit vor.

Der Vortrag findet am Mittwoch, 26. November um 19.30 Uhr in der VHS an der Neuenkirchener Straße 22 statt. Bereits am Sonntag, 23. November bietet Gottlieb zudem einen etwa 90-minütigen Rundgang durch die Rheiner Innenstadt an. Treffpunkt ist die Ecke Neuenkirchener Straße / Tiefe Straße.

Mehr als 75 Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkriegs erinnert die Veranstaltung an Orte, Ereignisse und Personen aus dieser Zeit. Thematisiert werden sowohl das Schicksal von Opfern und Tätern als auch die politischen Entwicklungen in Rheine nach der Machtübernahme 1933.

Zu den Stationen des Rundgangs zählen unter anderem das Langemarck-Denkmal am Gymnasium Dionysianum, das ehemalige HJ-Heim an der Ems sowie das Silo an der Mühlenstraße, die allesamt in den 1930er-Jahren errichtet wurden und bis heute das Stadtbild prägen. Auch der Gedenkstein an der Kreuzung Salzbergener Straße / Neuenkirchener Straße, der an die in der Pogromnacht 1938 zerstörte Synagoge erinnert, wird in den Blick genommen.

Darüber hinaus soll diskutiert werden, wie in Rheine über die Jahrzehnte hinweg mit dem Erinnern und Gedenken an diese Zeit umgegangen wurde – und welche Bedeutung dies heute noch hat.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind zu den gebührenfreien Veranstaltungen herzlich eingeladen. Anmeldungen sind über die Website (www.vhs-rheine.de) oder telefonisch unter 05971 / 939-123 ab sofort möglich.


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