Geduldige Zuhörerin

Andrea Wesselmann ist katholische Krankenhausseelsorgerin im UKM Marienhospital. Foto: Bischöfliche Pressestelle / Gudrun Niewöhner

Steinfurt

Steinfurt (pbm/gun). Seit zwei Jahren ist die 52-jährige Andrea Wesselmann, Krankenhausseelsorgerin im Steinfurter UKM Marienhospital, für die Kranken, deren Angehörige, aber auch für das Klinikpersonal da.

Sie macht Mut, betet, segnet, schweigt – je nachdem, was die Situation erfordert. Um das zu erkennen und richtig zu reagieren, nimmt Andrea Wesselmann bis Ende des Jahres an einer Fachqualifikation für Krankenhausseelsorger teil, die das Bistum Münster erstmals anbietet. 

Die verheiratete Mutter dreier erwachsener Kinder wollte gerne in die Klinikseelsorge. Nach einer Zeit als Pastoralreferentin im Gemeindedienst bot sich die Gelegenheit im Marienhospital. „Krank sein ist für viele eine Ausnahmesituation“, weiß Andrea Wesselmann aus Gesprächen: Gerade an den „Schnittstellen und Lebensbrüchen“ der Menschen sei es wichtig, als Kirche präsent zu sein.

Dass andere in dieser Phase für sie da sind, schätzen Patienten. Loswerden können, was einem auf der Seele liegt - die gelernte Krankenschwes­ter ist eine geduldige Zuhöreri.

Zwischen 9 und 11.45 Uhr ist Andrea Wesselmann jeden Tag im Haus unterwegs. „Dass jemand mich wegschickt, kommt sehr selten vor.“ Wenn gewünscht, bleibt sie. Die Seelsorgerin sucht vorsichtig den Kontakt, drängt sich nie auf. Als Seelsorgerin ist Andrea Wesselmann das Gesicht der katholischen Kirche im Krankenhaus.

In dem neu zu gründenden Ethik-Komitee des UKM Marienhospitals wird sie künftig einen Platz haben. Dieses Gremium aus Vertretern der verschiedenen klinischen Berufsgruppen entwickelt Richtlinien für wiederkehrende ethische Fragen und erarbeitet Handlungsempfehlungen für Einzelfälle. Damit Andrea Wesselmann die christlichen Positionen einbringen kann, erwirbt die Krankenhausseelsorgerin zurzeit in der Fachqualifikation besonders Kenntnisse zu medizin- und rechtsethischen Themen.


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