Von Bürgern für Bürger – Altstadt wird zur Bühne

Steinfurt

Burgsteinfurt (sf). Nach drei Jahren Pause verwandelt sich die historische Altstadt von Burgsteinfurt am Samstag (15. August) zum zweiten Mal in eine große Bühne.

 

Eine Gruppe von Bürgern nimmt interessierte Bürger mit auf die Zeitreise – zurück ins Jahr „Anno 1604“.

„Das Interesse ist immens groß“, freut sich Vera Menzel alias „Wehmutter Anna Krechting“. „Auch was die Beteiligung angeht, sind wir richtig überwältigt. Weit über 200 Statisten und Akteure – Kinder, Jugendliche und Erwachsene (darunter ganze Schulklassen) werden die Gäste und Besucher 400 Jahre zurück ins Mittelalter schicken.“

Vera Menzel und das Team der Stadtführer konnten schon beim ersten Event vor drei Jahren sehr viele Bürger für ihre Idee begeistern. Die ganze Innenstadt wird zurück ins Mittelalter versetzt. Es geht vorbei an verborgenen Heimlichkeiten, Schweinepferch und Misthaufen im Dorf. Bösewichte werden an den Pranger gestellt, zänkische Weiber werden sich in den Haaren liegen, Ritter umgarnen mit Minnegesang und Reimen ihre Angebetete, arme Leute betteln um ein Stück Brot, Prediger verkünden das Evangelium, Kräuterfrauen heilen Krankheiten und der herrschaftliche Adel wird Einblicke in höfisches Leben erlauben. Sogar Graf Arnold und Gräfin Magdalene geben sich an diesem Nachmittag die Ehre.

Insgesamt gibt es acht Schauplätze (Altes Rathaus, Haus Sallandt, Hahnenstraße, Markt, Schloss, evangelische Kleine Kirche, Hohe Schule und Lesegarten), an denen in kleinen Schauspielen darüber erzählt wird, wie sich das spätmittelalterliche Leben vor über 400 Jahren gestaltet hat. Erstmals wird vom Burgsteinfurter Heimatverein ein Ackerwagen mit Baumstämmen beladen. „Früher baute man alle Häuser aus Holz. Später wurden nur die Giebel aus Lehm davor gesetzt“, erklärt Hermann Lünnemann. Er und seine Mitstreiter wollen zeigen, wie wichtig damals Holz nicht nur als Brenn-, sondern insbesondere als Baustoff war. Sie zeigen, wie mit alten Werkzeugen (aus Museumsbeständen) Fachwerk und Möbel gezimmert wurden.

„Das alles geschieht rein ehrenamtlich“, betont Vera Menzel. Bei der Programmvorstellung haben Bürgermeister Andreas Hoge und Marion Niebel, Geschäftsführerin des Steinfurter Marketing- und Touristikvereins, allen Beteiligten ein großes Lob für ihr Engagement ausgesprochen.

Wie beschrieben, Karten für die Premium-Führungen (Beginn: 15 Uhr am Alten Rathaus) mit ganz besonderen Einblicken sind nur noch wenige vorhanden. Wer leer ausgeht, muss sich aber nicht grämen. Alle Schauplätze können während des Tages auch auf eigene Faust besucht werden.


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