Angenehmes Umfeld für erfolgreiche Therapien

Foto: privat

Steinfurt

Die Umbaumaßnahmen haben insgesamt sechs Monate gedauert, länger als geplant, dem Brandschutz geschuldet. Seit Montag (23. April) befinden sich nun beide Abteilungen der psyhosomatischen und psychotherapeutischen Klinik des UKM Marienhospitals Steinfurt (MHS) am Gesundheitscampus in Emsdetten unter einem Dach.

Das gesamte Team freut sich über den gelungenen Umzug in die frisch renovierten und sinnbringend strukturierten Räume. 

Endlich beides unter einem Dach

Chefarzt Dr. Matthias Heyng und UKM MHS Geschäftsführer Dirk Schmedding stellten nun das neue Raumangebot vor. Nachdem die ehemals in Altenberge ansässige Tagesklinik bereits Anfang 2017 umziehen konnte, folgte nun auch der Umzug der stationären Abteilung – nach 35 Jahren in Laer – zum Emsdettener Gesundheitscampus.

Die Flure, Patienten-, Bahandlungs- und Therapiezimmer duften noch allesamt nach frischer Farbe – und eben nicht nach Krankenhaus. Auch das Ambiente hat so gar nichts Klinisches. Und trotzdem strahlt es Seriösität und Professionalität aus.

„Wir sind einfach nur froh, dass wir jetzt alle Leistungen für unsere Patienten unter einem Dach bündeln und so flexibel und individuell anpassen können“, betont Dr. Matthias Heyng. „Und dafür ist der Standort perfekt. Für den ganzen Kreis liegt Emsdetten zentral“, ergänzt Dirk Schmedding. Über 70 Behandlungsplätze gibt es nun, 54 Patienten können stationär aufgenommen werden, 16 werden in der Tagesklink betreut. „Diese Kombination in dieser Größe ist sehr selten, um nicht zu sagen einzigartig. Es gibt ohnehin zu wenig Angebote in diesem Fachbereich, insbesondere weisen die meisten nicht diese angenehme offene Atmosphäre auf“, erklärt Schmedding weiter.

Rund 70 Mitarbeiter sind mit der Betreuung der Patienten in Emsdetten beschäftig, 20 Ärzte, etwa 23 Pflegekräfte sowie rund 30 Therapeuten sorgen dafür, dass es den Patienten an nichts fehlt. Die Patientenzimmer sind wohnlich und funktional ausgestattet, natürlich jeweils mit eigenem Duschbad. „Fernseher gibt es auf den Zimmern nicht. Wir setzen ganz bewusst auf das gemeinsame Erleben, darum gibt es Fernseher in den Gemeinschaftsräumen“, erklärt der Chefarzt. Die Mahlzeiten werden ebenfalls in der Gruppe und nicht isoliert auf den Zimmern eingenommen.

Chefarzt Dr. Matthias Heyng und UKM MHS Geschäftsführer Dirk Schmedding freuen sich über die gelungenen Umzüge. „Hier können wir Synergieeffekte nutzen und ideale Bedingungen schaffen.“Fotos:  Simone Friedrichs

Behandelt werden in Emsdetten Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen, Depressionen, Burnout oder chronischen Schmerzstörungen. Weitere Schwerpunkte werden bei seelisch-traumatisierten Patienten oder Angstpatienten gesetzt. Ein traditioneller Fokus der Klinik liegt außerdem auf der Behandlung von Borderline-Patienten.

Nach einem ambulanten Gespräch erfolgt die Aufnahme auf die Warteliste. Nach etwa vier bis fünf Wochen Wartezeit können die Patienten dann mit dem Therapiebeginn rechnen. Die stationäre Behandlung dauert erfahrungsgemäß 42 Tage, die Betreuung in der Tagesklinik 45 Tage.

Ob generell die Zahl der psychischen Erkrankungen zunehme, sei durch Studien nicht belegt. Wohl aber würden diese nicht mehr so stark tabuisiert wie früher.

Auch den WDR interessiert die Entwicklung am Campus Emsdetten.

Bedeutung für Emsdetten

„Dass unsere Abteilung durchaus eine große Bedeutung für die Menschen aus der nahen Umgebung und insbesondere für die Emsdettener hat, merken wir daran, dass es tatsächlich mehr Zulauf aus Emsdetten gibt“, meint Heyng.

Die Psychosomatische Klinik erstreckt sich über die beiden Gebäudeteile an der Marienstraße. Auch der Eingang ist hier und zwar wurde der alte Haupteingang reanimiertund in einen hellen und freundlichen Empfangsbereich umgestaltet. Im ältesten Trakt befinden sich Therapie und Behandlungsräume für Physio-, Gruppen-, Einzel-, Ergo-, Kunst- oder auch Traumtherapie. 

Wie in Zukunft die weitere Entwicklung am Gesundheitscampus in Emsdetten aussieht, da ist Dirk Schmedding zuversichtlich. „Entsprechend der gesetzlichen Vorgaben laufen Gespräche und Planungen mit Interessenten für die zwei verbleibenden Gebäudeteile“, erklärt er. Immerhin rund 4- bis 5.000 Quadratmeter gelte es hier zu beleben. „Wir werden auch hier sicher ein Gesundheitsangebot schaffen, das für die Emsdettener einen Mehrwert in der medizinischen Versorgung darstellt“, sagt Schmedding.

Flur bleibt Flur – aber die neuen in der Klinik haben eher Hotel-Ambiente. Freundlich und wohnlich sind auch die Patientenzimmer.


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