Steinfurt. Nachhaltiger Konsum ist weit mehr als nur ein Trend. Auch beim Thema Geldanlage ist das Bewusstsein in den letzten Jahren enorm gestiegen – nicht zuletzt wegen der historisch niedrigen Zinsen. Trotzdem haben weniger als 10 Prozent der Deutschen ihr Geld nachhaltig angelegt.
Und das, obwohl 70 Prozent dies laut einer Umfrage der Verbraucherzentrale eigentlich gerne tun würden! Um diese Diskrepanz anzugehen und um Steinfurter/Innen über nachhaltige Geldanlagen zu informieren, hat die Fairtrade Steuerungsgruppe der Stadt Steinfurt die Veranstaltung „Fairnesscheck Geldanlage: Was macht eigentlich mein Geld?“ auf die Beine gestellt, welche am 17. Mai (Donnerstag) von 18 bis 20 Uhr im Hörsaal L5 im GRIPS 1 der FH Münster an der Stegerwaldstraße 39 stattfinden wird.
Ulrike Wanink, Mitglied der Steuerungsgruppe, sagt: „Nachhaltige Alternativen im Bankensektor gibt es schon jetzt – allerdings besetzen sie momentan nur Nischen. Bei der Eine-Welt-Gruppe Steinfurt zum Beispiel wird unser Geld schon seit mehr als zwanzig Jahren von der DKM in Münster verwaltet, welche ethische und fairtrade Gedanken als Handlungsgrundlage heranzieht.“ Auch Dieter und Beate Kater als Vertreter der freien Wirtschaft in der Steuerungsgruppe heben hervor, wie groß das Potenzial dieses Sektors ist: „Viele unserer Kollegen und Freunde machen sich schon jetzt für den Umwelt- und Klimaschutz stark, indem sie zum Beispiel vermehrt auf das Fahrrad zurückgreifen oder fairgehandelte Produkte kaufen. Aber dass auch die Entscheidung, wo und wie man sein Geld verwaltet oder anlegt, einen großen Einfluss auf unsere Umwelt haben kann – das wissen die wenigsten! Und deswegen haben wir uns für diese Veranstaltung starkgemacht.“
Klaus Meiers (SPD), stellvertretender Bürgermeister und Steuerungsgruppenmitglied der ersten Stunde, fügt hinzu: „Mit der Veranstaltung wollten wir auch strategisch ein Thema aufgreifen, welches besonders von Studenten als wichtig erachtet wird. Wir hoffen darauf, dass dies ein erster Schritt zur besseren Integration der Studentenschaft und der Fachhochschule in die Arbeit der Steuerungsgruppe ist.“
Da der Markt für nachhaltige Geldanlagen relativ unübersichtlich ist, ist es ratsam, die Kriterien der Geldinstitute unter die Lupe zu nehmen. Denn Begriffe wie „ökologische“, „nachhaltige“ oder „klimafreundliche“ Geldanlage sind nicht geschützt. Jeder definiert „Klimafreundlichkeit“ und „Nachhaltigkeit“ anders.
Ob und welche Anlage sich lohnt, und wie man darauf achten kann, dass Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden, soll bei dieser Veranstaltung beleuchtet werden. Experten der Verbraucherzentrale NRW sowie der Nichtregierungsorganisation Urgewald e.V. analysieren kritisch nachhaltige Geldanlagen und geben einen Überblick über die Thematik. Vier Bankenvertreter diskutieren im Anschluss mit den Referentinnen und beantworten Fragen aus dem Publikum, bevor der Abend bei Freigetränken und Snacks ausklingt.
