„Das Herz wird nicht dement“

Viele Geschichten hörten die Gäste des Erzählnachmittages, den das Ermgard-von-Solms Haus veranstaltet hat. Foto: UK Marienhospital

Steinfurt

Steinfurt (ukm-mhs/scho). Zum zehnjährigen Bestehen des Ermgard-von-Solms Hauses fand ein besonderes Familientreffen statt. Aktuelle und ehemalige Angehörige von Bewohnern der beiden Demenzwohngruppen trafen sich zu einem Erzählnachmittag.

Birgit Varwick-Bautsch, Leiterin des Ermgard-von-Solms Hauses, hob in ihrer Begrüßung hervor, wie wichtig die Zusammenarbeit der Betreuer und Angehörigen ist, um den Bewohnern ihr neues Zuhause zu ermöglichen. Sie sagte: „Gemeinsam bieten wir einen geschützten Raum mit Ritualen und möglichst großer Lebens-Normalität.“ Rückblickend auf die zehn Jahre stellt Varwick-Bautsch fest, wie häufig die Bewohner selbst ihr und ihrem Team Lehrer gewesen seien. Was das Leben mit Demenz ausmache, lasse sich in vielen einzelnen Erlebnissen schildern.

In familiärer Atmosphäre tauschten die Gäste ihre Geschichten aus. „Nicht nur Menschen, die an Demenz erkrankt sind, leben mit Demenz, sondern auch deren Angehörige und Betreuer“, sagte Betreuungsfachkraft Tamara Ameling.
Sie sagt: „Das Herz wird nicht dement.“ Dies belegen die Geschichten, die sie über ihre eigene Oma geschrieben hat.

Amelings Erzählungen greifen ihre Erfahrungen im Umgang mit Wiederholungen, Vergessen, Bevormundung aber auch Ausgrenzung auf. Sie entdeckt in den oftmals ernsten Situationen immer wieder neue Möglichkeiten, dementiell erkrankten Menschen mit Humor zu begegnen. Der Erzählnachmittag fand im Rahmen der ersten Demenzwochen des Kreises Steinfurt statt.


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