Ochtruper Kulturtage 2018

Vieles ist geschafft, aber geschafft sind sie noch lange nicht. Ganz im Gegenteil, das Duo Glanz und Gloooria – dahinter stehen Hilde Feld und Barbara Herbig – nehmen einen kräftigen Nachschlag in Sachen Lebenshunger – am 13. November in der Villa Winkel. Foto: privat

Steinfurt

Ochtrup. Was vor genau 34 Jahren als die „Ochtruper Kulturtage“ aus einer Zusammenarbeit der Volkshochschule mit der Galerie Rosemarie Brinckwirth begann, gehört schon lange zum Standard des Ochtruper Kulturbetriebs. Veranstalter ist in der Nachfolge von VHS und der Stadt Ochtrup seit nunmehr acht Jahren das Kulturforum e. V.

 

 

Das jährliche Programmangebot gleicht einer Art Grundbaukasten aus traditionellem und zeitgenössischem Kulturschaffen, wobei die Erinnerungskultur nicht ausgeschlossen bleibt. Drei Schülerinnen vom Gymnasium Ochtrup stellen daher während der Gedenkfeier zur Reichspogromnacht ihr Forschungsergebnis zum Leben der Ochtruperin Isabella Trude von Bingen vor. Diese konnte zunächst dem NS Terror durch Flucht in die Niederlande entkommen, wurde aber mit ihrer Mutter Bertha und dem jüngeren Bruder Bernhard 1943 von den deutschen Besatzern aufgegriffen, nach Westerbork verschleppt und später im Vernichtungslager Sobibor in Polen ermordet.

Eröffnet werden die Kulturtage mit einer Kunstausstellung der Renate Wellers. Die Künstlerin wurde in Ottenstein bei Ahaus geboren und wuchs in Ochtrup auf. Hier setzt sie ihre Bild-Grund-Ideen in Malerei erfolgreich um. Dabei ritzt sie Motive in den Maluntergrund, der aus Spachtelmasse wie Zement, Marmormehlen und Gips besteht, und bereitet ihn zu einer vereinfachten Figürlichkeit mit starker Oberflächenstruktur. Ihrer Bildidee folgend legt die Künstlerin meist erdfarbene Acrylfarben, Pigmente oder Beizen auf, sodass eine plastisch strukturierte Bildkomposition erreicht wird.

Beim Frauenkabarett geht’s „mit Kohldampf in die letzte Runde“. Dabei dreht sich alles um das Erreichen der letzten großen Lebensphase und den damit verbundenen Hoffnungen und Ängsten. Doch steht das Frauenkabarett nicht einsam und alleine in der Programmlandschaft.

Ein theologisches Kabarett wird die diesjährigen Kulturtage beschließen. Markus von Hagen aus Münster greift dann die Sache Jesu anspruchsvoll und informativ auf, nach dem Motto: „ Religion ist eigentlich viel zu wichtig, um es im Kabarett lediglich Atheisten zu überlassen.“

Stefan Lex, der Prinz-Charming der Tenöre, bietet zusammen mit der gefühlvollen Sopranstimme von Christiane Linke und einer glänzenden Instrumentalvirtuosin, der Ungarin Ziuzia Debre, ein einzigartiges Programm aus Oper, Operette, Film und Musical. Oper(r)ette sich, wer kann! – so das Motto des Abends.

Vom hohen Olymp der griechischen Götter erzählt die Sprecherin des Deutschlandfunks, Anja Bilabel, in einem Kammerhörstück. Darin zeigt sich der Machthimmel der Götter in seiner ganzen archaischen Hemmungslosigkeit aus Leidenschaft, Eifersucht, Liebe und Hass. Ein leichter, kurzweiliger, spannender und hochgradig unterhaltsamer Abend.

In einer musikalischen Lesung zeichnet Franziska Mencz­ bei Klavier und Cello des Michael Rettig und der Miran Zrimsek die Geschichte eine Freundschaft von Elena Ferrante nach, die zugleich eine Geschichte Italiens der Nachkriegszeit ist.

Der Autorin ist ein Weltbestseller gelungen, „ein epochales literaturgeschichtliches Ereignis“, wie DIE ZEIT schreibt.

Der Kartenvorverkauf wird übernommen von der Buchhandlung Steffers, Bahnhofstraße 24, 02553 / 939015, von der Tourist Info Ochtrup und von der VWO-Geschäftsstelle, Töpferstraße 2, 02553 / 98180.


Anzeige