Anti-Terror-Straßenpoller werden in Heek gebaut

Die Poller lassen sich mit dem Smartphone hoch- und runterfahren. Foto: FH Münster/Pressestelle

Steinfurt

Steinfurt / Heek (FH Münster). Als 2016 der Terroranschlag auf dem Weihnachtsmarkt bei der Berliner Gedächtniskirche passierte, hatten Jürgen Weitkamp und Andreas Rosery eine Idee, die Menschen besser schützen kann. „Es gab da schon die ersten Betonpoller, aber die waren wahnsinnig kompliziert.

Wir haben uns gedacht: Das muss einfacher gehen“, erzählt Weitkamp. So gründeten die beiden Ingenieure ihr Start-up „PollerMax“, und seit März 2018 produzieren sie Schutzsysteme als Komplettpaket in Heek. Das Besondere: Innerhalb von sechs Stunden ist der Poller einsatzbereit in der Erde.

Das System ist vollständig ab Werk zu haben. Bis zu 40 Tonnen halten die Sicherheitssysteme stand. „Bei vielen anderen Pollern müssen hingegen Beton gegossen, Strom angeschlossen und verschiedene Bauteile zusammengefügt werden“, erklärt Weitkamp. Außerdem entwickelt er wichtige Extras: Zum Beispiel eine App, mit der sich die Poller hoch- und runterfahren lassen, oder einen besonderen Sicherheitsschlüssel.

Nach dem Hauptschulabschluss absolvierte er eine Lehre zum Industriemechaniker, machte sein Fachabi und studierte an der FH Steinfurt. Er stieg als Konstrukteur im Sondermaschinenbau ein, arbeitete danach sieben Jahre lang als Betriebsingenieur und war dann zwölf Jahre als Projektmanager in einem Verpackungskonzern tätig.

„Sich mit einer eigenen Idee selbstständig zu machen, davon habe ich immer geträumt“, sagt der 44-Jährige. Dass es jetzt tatsächlich geklappt hat, freut ihn Tag für Tag. Und er glaubt an die Idee. „Unser Produkt trifft den Nerv der Zeit!“ Einige Poller sind bereits in Heek verbaut, 26 Systeme in die Niederlande verkauft. Das Ziel: „Auf jeden Fall expandieren – eine effektive Produktion aufzubauen, um in Zukunft entsprechende Stückzahlen liefern zu können.“

Crash bestanden: Bis zu 40 Tonnen halten die Sicherheitssysteme stand. Foto: Pollermax

Jürgen Weitkamp stattet einen Poller mit einer Platine für eine energieautarke Beleuchtung aus. Foto: FH Münster/Pressestelle


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