Neubau der Schlosstreppe am Schloss Steinfurt

Steinfurt

Steinfurt (lwl). Die Sanierung der Treppe am Schloss Steinfurt ist im Wettbewerb um den Westfälischen Preis für Baukultur mit einer Anerkennung ausgezeichnet worden.

 

Damit würdigt die Jury des vom Landschaftverband Westfalen-Lippe (LWL) und von der Westfalen-Initiative mit Unterstützung der LBS Westdeutsche Landesbausparkasse ausgelobten Preises „das herausragende Neubaukonzept“ und möchte mit dem Preis die Bedeutung des „Details“ bei der architektonischen Wirkung von Gebäuden aufzeigen.

„Baukultur spiegelt sich im großen wie auch im kleinen Maßstab. Die Bauaufgabe, der Neubau der Schlosstreppe an der Ostfassade, ein augenscheinlich kleines Thema, forderte vom Architekten besonderes gestalterisches und konstruktives sowie technisches Geschick. Immerhin bildet diese den imposanten Abschluss der Hauptachse der Großen Allee und des angrenzenden Bagnoparks“, stellte der Juryvorsitzende Michael Arns, Vizepräsident der Architektenkammer NRW, heraus. „Der vorbildliche Umgang des Architekten mit der historischen Bausubstanz, die Berücksichtigung von denkmalrechtlichen Belangen und der Vorgaben der Nutzer forderte Verhandlungsgeschick, Planungs- und Gestaltungssicherheit. Das Ergebnis fügt sich nun wie selbstverständlich in die Fassade der Burg“, hoben die Jurymitglieder hervor, zu denen auch LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale und der Geschäftsführer der Westfalen-Initiative Dr. Eberhard Christ gehörten.

Der Architekt Christoph Achterkamp nahm den Preis bei der Preisverleihung am Freitag (18.09.) im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster entgegen: „Ich freue mich sehr, dass nicht nur der Eigentümer Christian Fürst zu Bentheim und Steinfurt glücklich mit dem Ergebnis ist. Die Anerkennung bestätigt meine Haltung gegenüber dem historischen Bestand.“

Hintergrund

Das Schloss in Steinfurt, eine Wasserburg auf zwei von der Steinfurter Aa umflossenen Inseln im Ortsteil Burgsteinfurt, gehört zu den bekanntesten Burgen im Münsterland. Die Schlossanlage spiegelt die Geschichte der Dynasten in ihrer gut erhaltenen Bausubstanz vom 12. bis ins 19. Jahrhundert mit Zufügungen aus allen Epochen wider.

Die Treppe zu sanieren, war aufgrund statischer Gegebenheiten nicht möglich. Die Weiterverwendung der historischen Blockstufen und der Podestbeläge aus Sandstein als Erinnerung an das historische Bauwerk gelang aber, indem diese als Bodenrelief unter der neuen Stahltreppe verlegt wurden. So entwickelt sich die neue Freitreppe als filigranes zeitgenössisches Bauwerk aus dem Bodenrelief, dem Abdruck des historischen Bauwerks, heißt es im Jurytext.


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