Textilindustrie Borghorst

Annette Kock, Heinz Heitmann (Geschäftsführer der Gesellschaft für Baumwollindustrie A. & A. Kock mbH & Co KG), Franz Josef Schönebeck und Alfred Heptner (Heimatverein Borghorst) sowie Margrit Warnecke und Stefanie Tecklenborg sind stolz darauf, das „Lebenswerk“ von Hans Jürgen Warnecke publizieren zu können. Foto: Simone Friedrichs

Steinfurt

Borghorst (sf). „Es ist sogar fast das Lebenswerk von Hans Jürgen Warnecke. Sein Geschenk, sein Erbe an die Stadt Steinfurt!“, sagt Stefanie Tecklenborg. Vor drei Jahren hatten Hubert Tecklenborg und Hans Jürgen Warnecke die Idee, „die Geschichte der Borghorster Textilindustrie“ in einem Buch zu verewigen.

Mit den Gebrüdern „Emper“ (Alfred) und Franz Kock fanden sie begeisterte Unterstützer. Alle vier Herren sind leider mittlerweile verstorben – was bleibt, ist das Buch. Stefanie Tecklenborg, ihre Mutter Brigitte, die Witwen Margrit Warnecke sowie Annette und Lisa Kock und nicht zuletzt der Heimatverein Borghorst sorgten mit vereinten Kräften dafür, dass das umfassende Werk dennoch fertiggestellt und gedruckt werden konnte. 

Entstanden ist durch die hartnäckige und akribische Recherche Warneckes eine historische Gesamtschau dieses wichtigen Kapitels der Stadtgeschichte. „Hans Jürgen Warnecke war das Gedächtnis seiner Stadt, ja einer ganzen Region“, betont Stefanie Tecklenborg. Egal, wer welche Frage zur Stadtgeschichte hatte, Warnecke ging ihr so lange auf den Grund, bis er alle Fakten durchleuchtet hatte.
Besonders am Herzen lag ihm mit seinen zwei beruflichen Qualifikationen – Textilingenieur und Historiker – die heimische Textilindustrie. All sein Wissen darum, die Ergebnisse seiner Jahrzehnte währenden Forschungsarbeit, sind jetzt in dieses letzte Werk eingeflossen. Dabei geht es auf über 400 Seiten nicht nur um die Aufdeckung geschichtlicher Zusammenhänge, sondern auch um die Arbeits- und Lebenswirklichkeiten der Menschen, die mit der Textilindustrie eng verbunden waren.

Außerdem wird auch die Geschichte der Unternehmer fokussiert, die für einen Großteil der Borghorster Bevölkerung verantwortlich waren und schon damals viel soziales Engagement einfließen ließen. Hans Jürgen Warnecke zeichnete nicht nur ein Bild der textilen Blütezeit nach, sondern auch das der Krisen, der wirtschaftlichen Prozesse und letztlich des Untergangs traditionsreicher Unternehmen.

„Geschichte der Borghorster Textilindustrie“ ist eine facettenreiche Zeitreise durch die Jahrhunderte – vom Flachs zum Leinen, von der Hausweberei zur Textilindustrie. Und es ist auch ein Buch voller Geschichten, gespickt mit amüsanten Anekdoten von Borghorster Originalen und Geschehnissen und natürlich reich bebildert.

Das Buch ist ab sofort im örtlichen Buchhandel, im Heimathaus und im Tecklenborg Verlag erhältlich und kostet 28 Euro.


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