Zeitzeugen bei Stein­furter Geschichtstagen

Dr. Peter Krevert (l.) hat auch für die fünften Steinfurter Geschichtstage wieder zahlreiche engagierte Kooperationspartner gefunden – so zum Beispiel beide Heimatvereine, die Evangelische Jugendhilfe, das Stadtarchiv und die Stadtbücherei sowie DNL-Business. Foto: Simone Friedrichs

Steinfurt

Steinfurt (sf). Die fünften Steinfurter Geschichtstage bechäftigen sich am kommenden Wochenende (7. und 8. September) mit dem Thema „80 Jahre Zweiter Weltkrieg“. Dr. Peter Krevert vom Kultuforum Steinfurt und seine Arbeitsgruppe haben auch dazu wieder viele Referenten und Zeitzeugen gewinnen können.

Am Samstag gibt es interessante Programmpunkte im Borghorster Heimathaus, am Sonntag im Steinfurter Behördenhaus (An der Hohen Schule). An beiden Tagen wird Udo Röllenblech vom Rednerteam Europe der europäischen Kommission für den Kreis Steinfurt in einem Impulsvortrag das Thema Zweiter Weltkrieg für Steinfurt beleuchten. 

Am Samstag beginnt das Programm im Heimathaus um 10 Uhr. Nach der Einführung wird Roland Ahlers Erinnerungen seines Vaters Ewald Ahlers an Krieg und Gefangenschaft vortragen. Dieser hatte während des Krieges viele seiner Erfahrungen aufgeschrieben. „Diese Notizen konnten wir bewahren und so zusammentragen“, erklärt Roland Ahlers. „Was wir in den Notizen erfahren haben, war für uns beeindruckend und neu. Mein Vater hat über den Krieg niemals gesprochen.“

Anschließend gibt es Zeitzeugengespräche unter anderem mit Bürgermeister a.D. Franz Brinkhaus, Bruno Eierhoff und Alfred Kühlkamp. „Die Hallen der Textilfabrikenwaren damals zum Beispiel Durchgangslager für Zwangsarbeiter“, weiß Alfres Kühlkamp. Abgerundet wird der Tag durch die Filmvorführung „Borghorst in den Jahren 1941 / 1942“ aus dem Archiv des Heimatvereins. Im Heimathaus werden außerdem zahlreiche Exponate aus der NS- und Kriegszeit ausgestellt inklusive des Gedenkbuches der gefallenen und vermissten Soldaten aus Borghorst.

In Burgsteinfurt beginnt das Programm am Sonntag um 11 Uhr im Behördenhaus ebenfalls mit dem Vortrag von Udo Röllenblech. Dr. Peter Gramberg wird anschließend die NS- und Kriegszeit aus niederländischer Perspektive erörtern und dazu noch einen US-Dokumentarfilm zeigen.

Die Einführung in die Ausstellung „Burgsteinfurt im 2. Weltkrieg“ präsentiert Rainer Menebröcker. „Burgsteinfurt ist zu 70 Prozent zerbombt worden“, erklärt der Historiker. Zum Thema „Judenverfolgung“ haben die Mitarbeiter des Stadtarchivs zahlreiche Dokumente finden können, die ebenfalls zur Einsicht ausliegen.

Wer parallel oder im Nachgang zu dem Wochenende Literatur und Informationen sichten möchte, ist in der Stadtbücherei an der richtigen Adresse. Hier gibt es zum Thema separate Medienregale.

Die Teilnahme an den Vorträgen und Veranstaltungen ist kostenlos; eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Auch in den kommenden Monaten wird es noch weitere Veranstaltungen zu dem Thema geben.
Wer noch Anregungen oder Ideen hat und sich einbringen möchte, kann sich gerne bei Dr. Peter Krevert unter 02551 / 14817 melden.


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