Restaurierter „Göpel“ wird eingeweiht

Steinfurt

Wettringen. Das Heimathaus wird wieder um eine Attraktion reicher.

 

Der Förderverein des Heimathauses, der sich seit Jahren für die Instandhaltung und Attraktivitätssteigerung des Heimathauses engagiert, lädt am kommenden Sonntag (11. Oktober) ganz herzlich zur feierlichen Einweihung und Vorführung eines restaurierten und nunmehr voll funktionsfähigen Göpel ein.

Der Göpel, der vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammt,  wurde von Klaus Wietheger in 2013 dem Förderverein des Heimathauses gestiftet. Der stark verrostete, nicht mehr funktionsfähige Göpel wurde zunächst in den Außenanlagen des Heimathauses ausgestellt. Der Vorstand des Heimathauses hat in 2014 entschieden, diesen Göpel, von denen es nur noch wenige Exemplare im Münsterland geben dürfte, wieder in Stand zu setzen und für Vorführzwecke wieder in Betrieb zu nehmen. Bei dem Göpel handelt es sich um ein großes Zahnräderwerk, das durch im Kreis laufende, zugkräftige Pferde oder Ochsen angetrieben wurde, um damit landwirtschaftliche Maschinen wie Dreschmaschinen, Schrotmühlen  oder Ähnliches anzutreiben. Der Göpel stammt aus einer Zeit, als es noch keinen Strom zum Antrieb von Maschinen auf den Bauernhöfen gab. Die Kraftübertragung der im Kreis laufenden Tiere wurde über das Zahnradwerk (Göpel) über eine Welle in die Scheune übertragen, in der die über Flachrieben betriebene landwirtschaftliche Maschine stand.

Die Restaurierungsarbeiten waren sehr aufwändig.  Es wurden einige Hundert Arbeitsstunden von ehrenamtlichen Helfern, die dem Förderverein des Heimathauses angehören und unterstützen, investiert. Hierbei waren insbesondere die Fachkenntnisse der vielen erfahrenden Handwerker, die ihren Job von der Pieke auf an gelernt haben, von besonderer Wichtigkeit. So mussten die Metallbauer den Göpel in allen seinen Einzelteilen zerlegen, entrosten, reparieren, und funktionstüchtig aufbauen. Der Antrieb erfolgt unterirdisch über eine Welle in den Schafstall des Heimathauses und wird dann über einen Flachriemen auf eine unter der Decke befindlichen Welle übertragen. Von dort aus können mit Flachriemen unterschiedliche landwirtschaftliche Maschinen in Gang gesetzt werden. Als besonderer Clou wurde der unterirdische Schacht mit einer Glasabdeckung sichtbar gemacht, so dass die Drehbewegung sichtbar wird.  Neben dem Meisterwerk der Metallbauer waren weitere fachkundige Handwerker eingebunden.

Die Maurer legten den Schacht für die Antriebswelle an und bauten die Fundamente für den tonnenschweren Göpel. Die Anstreicher sorgten für eine witterungsfeste Lackierung. Die Schreiner waren für die Anfertigung und Installation der Riemenscheiben  und Kreuzbäume eingebunden.  Darüber hinaus waren  Pflas­terarbeiten und Entwässerungsarbeiten fachgerecht  durchzuführen. Der Förderverein bedankt sich ganz herzlich für die ehrenamtliche Tätigkeit bei allen Helfern, die zum Gelingen dieses Meisterwerkes beigetragen haben.

Der Förderverein lädt ganz herzlich zu der feierlichen Einweihung und Vorführung des Göpels am Sonntag (11. Oktober) von 14 bis 17 Uhr am Heimathaus Wettringen ein. Für das leibliche Wohl wird mit selbst gebackenen Kuchen sowie Kaffee und gekühlten Getränken gesorgt.


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