Laer (sf). Das Ergebnis war dann doch eindeutig: rund 60 Prozent der Laerer Bürger bei einer Wahlbeteiligung von rund 58 Prozent haben am Sonntag mit „Ja“ gestimmt und damit Peter Maier seines Amtes als Bürgermeister enthoben.
Um 18 Uhr wurden die fünf Laerer Wahllokale geschlossen, bereits gegen 18.37 Uhr erschienen die ersten eindeutigen Schnellergebnisse. Die Anwesenden im Ratssaal, die die Ergebnisse auf der Leinwand verfolgen konnten, verhielten sich ruhig und fair. „Das wird hier natürlich keine Siegesfeier, das verbietet der Anstand“, betonte auch Ratsherr Uwe Veltrup. „Ja, wir sind erleichtert und hoffen, dass jetzt erst einmal Ruhe einkehrt. Ich wünsche meinem ‚Nachbarn‘ Peter Maier alles Gute.“ Das bestätigte Ratskollege Palitha Löher, der sich ganz klar von der „Hetzjagd“ der letzen Wochen distanzierte. „Wir wollten eine demokratische und faire Entscheidung, die haben wir auch erreicht. Dass dieses Verfahren in den vergangenen Wochen die sachliche Ebene verlassen hat, tut mir persönlich sehr leid. Auch ich wünsche Herrn Maier natürlich alles Gute.“ Ratsfrau Elke Schuchtmann-Fehmer zeigte sich ebenfalls erleichtert: „Wir können jetzt wieder effektiv lokalpolitisch arbeiten. Die Bürger haben Peter Maier demokratisch gewählt und heute auch demokratisch wieder abgewählt“.
Die Aufgaben des Bürgermeis-ters übernimmt nun bis zur Kommunalwahl im Oktober 2020 der allgemeine Vertreter Maik ter Beek. Die repräsentativen Aufgaben obliegen den stellvertretenden Bürgermeis-tern Margarete Müller und Gerrit Thiemann. Der Bürgermeister erhält Dienstbezüge von etwa 7.600 Euro brutto monatlich. Bis Februar 2020 bezieht er dieses Gehalt weiter. Von März bis Oktober 2020 bekommt er ein Ruhegehalt, das jedoch die „Kommunalen Versorgungskassen Münster“ zahlen.
Bürgermeister-Abwahlen finden in NRW nur äußerst selten statt. Zuletzt wurde 2012 der Bürgermeister Duisburgs, Adolf Sauerland, mittels eines solchen Verfahrens seines Amtes enthoben.
