5 Prozent weniger Verkehrsunfälle als 2018

Uwe Klatt (Kriminaldirektor), Dr. Klaus Effing (Landrat), Jürgen Bauland (Erster Polizeihauptkommissar) und Wolfgang Kammer (Polizeioberrat) stellten die Verkehrsunfallstatistik 2019 vor. Foto: Simone Friedrichs

Steinfurt

Kreis Steinfurt (sf). Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle belief sich im Kreis Steinfurt im Jahr 2019 auf 12.449 – im Vergleich zum Vorjahr (13.086) sind das 5 Prozent weniger. „Das ist auch angesichts der enorm zunehmenden Fahrzeugdichte im Kreis eine erfreuliche Zahl“, sagte Landrat Dr. Klaus Effing beim gestrigen Pressetermin.

Im Verlauf des vergangenen Jahres gab es im Kreis Steinfurt 19 Verkehrstote (2018 waren es 16). „Jeder Tote ist immer einer zu viel“, bedauerte Effing. Gestiegen in Vergleich zum Vorjahr sind auch die Wildunfälle. Hier wurde im Kreis Steinfurt ein Arbeitskreis gegründet, in dem zum Beispiel Landwirte und Jägerschaft Strategien entwickeln, wie man Tiere und Verkehrsteilnehmer besser schützen kann. So wird zum Beispiel gerade der Wildschutzzaun entlang der B54 kontrolliert. 

Auch im Hinblick auf Fahrräder, E-Bikes und Pedelecs müsse reagiert werden. „Hier setzen wir ganz klar auf mehr Prävention im Seniorenbereich: Die Pedelec- und E-Bike-Anfänger brauchen Fahr- und Sicherheitstrainings. Ganz besonders wichtig ist auch, dass sie einen Helm tragen“, betonte Wolfgang Kammer, der zuständige Polizeioberrat. Deutlich sei zudem, dass es zu überaus vielen Unfällen durch Geschwindikeitsüberschreitung sowie auch durch Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss komme. „Wer zu schnell oder mit Alkohol fährt, handelt fahrlässig und absolut asozial. Das ist ein Verbrechen an den anderen Verkehrsteilnehmern!“, so der Landrat. „Wir werden hier natürlich auch weiterhin mit repressiven Maßnahmen arbeiten müssen, aber besser ist immer die individuelle Einsicht. Darum arbeiten wir zunehmend präventiv auch in diesem Bereich“, betonte dazu Kriminaldirektor Uwe Klatt.

Bei den Personenschäden sei die Zahl leicht gestiegen, auch hier werde präventiv gearbeitet, zum Beispiel durch Aufklärung in Sachen Sichtbarkeit durch reflektierende Kleidung. Pikant sei allerdings der Umstand, dass es eine unerklärbar geringe Aufklärungsrate in Sachen Unfallflucht mit Personenschaden für 2019 gebe. „Da gehen wir von einem Erfassungsfehler aus – eigentlich kriegen wir sie alle“, meinte Landrat Effing dazu.

Wirkliche Unfallschwerpunkte könne man indes im Kreis Steinfurt nicht ausweisen. Auch die B54 sei statistisch gesehen nicht unfallträchtiger als andere Straßen dieser Bauart. „Es gab in den vergangenen zehn Jahren auf der B54 elf Unfälle mit 14 Toten“, erklärte Jürgen Bauland, erster Polizeihauptkommissar. „Den schlechten Ruf hat sich die B54 in ihren Anfangsjahren erworben. Damals gab es noch kein Tempo 100 und es gab sechs bis acht Tote jedes Jahr.“ Mittlerweile habe man durch viele Maßnahmen viel Sicherheit auf der B54 erreicht, immerhin seien auf den 37 Kilometern zwischen der A31 Und der A1 täglich rund 32.000 Fahrzeuge unterwegs mit einem immens hohen Schwerlastanteil.


Anzeige