Kreis Steinfurt. Mehr als 3.000 Unternehmen im Kreisgebiet haben allein im März bei der Agentur für Arbeit Rheine Kurzarbeit angezeigt. Agenturleiter Reiner Zwilling sieht es positiv, dass viele Betriebe von dieser Möglichkeit Gebrauch machen:
„Mit der Zahlung von Kurzarbeitergeld können wir Entlassungen verhindern und den Betrieben und Beschäftigten helfen“.
Aufträge bleiben aus, wichtige Lieferungen kommen nicht mehr an und manche Betriebe dürfen vorübergehend nicht mehr öffnen: Die Corona-Pandemie trifft die Wirtschaft. Auch im nördlichen Münsterland spüren die Unternehmen die Auswirkungen. Von den 10.400 Betrieben mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben aktuell knapp 30 Prozent Kurzarbeit angemeldet. „Diese Zahl zeigt, wie stark die Corona-Krise bereits in unserer Region angekommen ist“, berichtet Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine. In der Finanzkrise, die im Jahr 2009 ihren Höhepunkt hatte, haben im Bezirk der Arbeitsagentur Rheine über das gesamte Jahr hinweg 835 Unternehmen Kurzarbeit angezeigt. „Aktuell haben wir allein im März mehr als dreieinhalb Mal so viele Anzeigen angenommen“, berichtet Zwilling.
Um alle Anzeigen schnell weiter zu bearbeiten, hat die Arbeitsagentur ihre Organisation in kürzester Zeit umgestellt.
„Die Beratung der Arbeitgeber und das Entgegennehmen der Anzeigen von Kurzarbeit hat absoluten Vorrang. Inzwischen ist dafür ein großer Teil unserer Mitarbeiter im Einsatz“
erklärt Zwilling. Der Beratungsbedarf sei hoch, denn viele Unternehmen haben sich vorher noch nie mit dem Thema Kurzarbeit beschäftigen müssen. „Wir haben auf die gestiegene Zahl der Anrufe reagiert und unsere Beratungskapazitäten massiv ausgebaut“, berichtet der Agenturchef. Zusätzlich hat die Arbeitsagentur ihre Online-Beratungsangebote erweitert.
„Auf unserer Homepage bieten wir alle Infos, Formulare und Erklär-Videos zum Kurzarbeitergeld“. Er verweist auf die gute Zusammenarbeit mit den weiteren Partnern am Arbeitsmarkt: „Auch die Wirtschaftsvereinigung Rheine, die Wirtschaftsförderungsgesellschaften, die Kammern und die regional angesiedelten Sparkassen und Volksbanken beraten die Personalverantwortlichen in den Betrieben“, erklärt Zwilling.
„Für viele Betriebe im nördlichen Münsterland ist es äußerst wichtig, dass sie jetzt Hilfe bekommen.“
So setzt die Arbeitsagentur derzeit alles daran, die Anzeigen von Kurzarbeit zu bearbeiten und das Kurzarbeitergeld im nächsten Schritt schnellstmöglich auszuzahlen. „So können wir Arbeitsplätze erhalten und schaffen die Voraussetzungen dafür, dass die Unternehmen gut aufgestellt sind, wenn sich die Lage wieder zum Positiven entwickelt.“
Informationen zu Kurzarbeit gibt es auf www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rheine/kug . Hier finden Arbeitgeber auch die Durchwahlnummern der Ansprechpartner aus dem Arbeitgeber-Service. Alternativ können Arbeitgeber auch die Rufnummer 0800 45555 20 nutzen.
