Masken selber nähen Kulturforum und Heimatverein rufen zur Mithilfe auf

Dr. Barbara Herrmann und Annette Rehaag können erklären, wie man die Masken näht. Auch in Horstmar wird fleißig genäht. Fotos: privat

Steinfurt

Steinfurt / Horstmar / Emsdetten (sf/at). Immer mehr Menschen tragen ihn und immer mehr Personen nähen ihn: Die Rede ist vom Mundschutz. Doch was bringen die selbst genähten Mund-Nase-Masken und freuen sich Pflegeeinrichtungen, Altenheime und Co. wirklich über die Spende? „Wir in“ sprach mit Ärzten und ehrenamtlich aktiven Näherinnen.

Dr. Joachim Kamp, Allgemeinmediziner aus Emsdetten, wird nicht müde, auch in den sozialen Netzwerken immer wieder darauf hinzuweisen: „Tragen Sie in der Öffentlichkeit eine Mund-Nasen-Maske!
Dabei komme es nicht darauf an, dass dieser die anspruchsvollen Qualitätsanforderungen erfülle, sondern ihm gehe es um andere, wichtige Effekte: „Der Träger schützt sich vor ‚Schmierinfektionen‘, da die Maske beim oft unbewussten Ins-Gesicht-fassen die Viren zumindest zu einem Teil abhält. Der Träger schützt zudem andere vor seinen Flüssigkeitströpfchen, die beim Niesen, Husten, Sprechen und Atmen entstehen.“

Aber er appelliert auch: „Nutzen Sie keine medizinischen Einmalartikel; diese werden im medizinischen Bereich dringend benötigt.“

Inzwischen haben sich verschiedene Gruppen im Internet zusammengefunden und unterstützen Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und Co., indem sie Mund-Nasen-Masken nähen und spenden.
Das Kulturforum Steinfurt und der Heimatverein Burgsteinfurt rufen Ehrenamtliche dazu auf, Masken für das Krankenhaus zu nähen. Wer Lust und Zeit hat und außerdem eine Nähmaschine besitzt, kann mitmachen. Der Heimatverein stellt den Stoff zur Verfügung, Firma Hinsenkamp das notwendige Schrägband.

Wie Masken genäht werden, dazu erhalten Mitmachende Informationen über das Kulturforum Steinfurt, ebenso eine Vorlage zur Erstellung der Masken. Die Masken sollen nicht verkauft werden, deshalb hoffen die Initiatorinnen Barbara Herrmann und Annette Rehaag vom Heimatverein auf viele ehrenamtliche Rückmeldungen.

Dirk Schmedding, Geschäftsführer des UKM-Marienhospitals-Steinfurt, freut sich über dieses Vorhaben und wünscht sich ebenfalls, dass bald auf diese Weise viele neue Masken für Steinfurt zur Verfügung stehen. „In einer möglicherweise sich verschlimmernden Situation können wir jede Hilfe gebrauchen“, so Schmedding. Da diese Nähaktion aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht in gemeinsamer Runde in der Hohen Schule oder in der Niedermühle erfolgen darf, sollte jeder die Masken zu Hause nähen. Ein Foto der getanen Arbeit kann aber anschließend beim KulturForumSteinfurt eingereicht werden. Annette Rehaag und ihre Kollegin Elisabeth Wrobel, die sonst in der Blaudruckwerkstatt des Heimatvereins aktiv sind, geben gerne praktische Tipps und Hilfestellungen.

Diese Masken sind keine echten Atemschutzmasken, die Schutz vor Viren bieten, sie verhindern aber trotzdem das Verteilen von Tröpfchen. Die Masken werden aus einem Baumwoll- und Halbleinenstoff hergestellt, sodass sie bei 60 Grad waschbar sind. Da die Viren bei 60 Grad sterben, sind die Masken so mehrfach einsatzfähig. Interessierte Näherinnen melden sich bitte beim KulturForumSteinfurt unter Telefon 02551 / 14820 oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Hier erfahren die Helfer auch, wie und wo sie die Stoffe erhalten können.

In Horstmar sind ebenfalls schon Näherinnen aktiv. Hier werden selbst genähte Mund-Nase-Masken an Freunde und Nachbarn verteilt. In Emsdetten gibt es ebenfalls eine Plattform für Mund-Nase-Masken: Über die E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! haben sich inzwischen zahlreiche Näherinnen, aber auch Spender gemeldet, um die Aktion zu unterstützen.


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