Kampf dem Eichenprozessionsspinner

Foto: privat

Steinfurt

Steinfurt. Aufgrund der derzeitigen trockenen und warmen Wetterlage wird mit einem erheblichen Auftreten des Eichenprozessionsspinners zu rechnen sein. Um die Beeinträchtigungen für die Bürger gering zu halten, hat die Stadt verschiedene Maßnahmen für die städtischen Bäume vorgesehen.

Dabei orientiert sich die Stadt an einem Stufenplan, wie ihn beispielsweise der niederländische Leitfaden für die Bekämpfung des EPS vorsieht. Die Maßnahmen gehen dabei von „Informieren / Warnen“ an wenig frequentierten Stellen oder Wegen, die leicht umgangen werden können, bis zur biologischen Schädlingsbekämpfung mittels Spritzmitteleinsatz an Stellen mit hoher Besucherfrequenz.

Die Stadt wird wieder wie auch in den Vorjahren mit eigenen Mitarbeitern die vorhandenen Nester absaugen. Die Mitarbeiter sind dazu extra geschult worden und mit einer Schutzbekleidung ausgestattet. Ebenso wird auch mit Eichenprozessionsspinner-Fallen gearbeitet. Dabei wird ein PVC Schlauch um den Baum geklebt und die Raupen werden durch einen Lockstoff in einenanhängenden Beutel geleitet, aus dem sie nicht wieder herauskommen. Dies könnte auch eine Empfehlung für Privatleute sein. Die Fallen sind in örtlichen Bau- oder Gartenfachmärkten erhältlich (Kosten etwa 40 bis 50 Euro).

An hoch frequentierten Stellen, wie Schulen, Kindergärten oder Friedhöfen, wird voraussichtlich in der 18. oder 19. Kalenderwoche ein Fachbetrieb mit einem Biozid gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners vorgehen. Das Biozid wird auf die Blätter der Eichen gespritzt und bei der Nahrungsaufnahme von den Raupen verzehrt.

Wichtig ist, dass die Raupen in frühen Larvenstadien das Mittel aufnehmen, damit sie erst gar nicht die typischen Brennhaare entwickeln, die zu Hautreizungen bis zur Atemnot führen können. Da das Mittel allerdings auch andere an Eichen heimische Insekten und Schmetterlinge belastet, wird es ausschließlich an besonders exponierten, hoch frequentierten Stellen im Stadtgebiet, zum Beispiel an Schulen oder Friedhöfen, ausgebracht. Auch wenn die Beeinträchtigungen durch die Brennhaare der Spinnerraupen manchmal erheblich sind, darf die Ökologie nicht völlig außer Acht gelassen werden.

Alle diese Maßnahmen können den Befall nur eingrenzen. Letztendlich ist der Eichenprozessionsspinner ein Naturphänomen und das kann nur mit der Natur gelöst werden. Deshalb wurden seitens der Stadt, der Schulen, Vereine und zahlreicher Privatleute viele Meisenkästen aufgehängt: Meise, Wiedehopf, Kuckuck und Co. haben den Eichenprozessionsspinner nämlich zum Fressen gern, was sicherlich die natürlichste Art der Schädlingsbekämpfung darstellt.


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