Unbehagen ist unberechtigt

Ehepaar Anja und Sebastian Roters, Wirt Stefan Arning, Christina Schule Föcking MdL und Ludger Hummert CDU Leer. Foto: privat

Steinfurt

Horstmar. „Die heimische Gastronomie hat durch die Corona-Pandemie an Ansehen in der Bevölkerung und Notwendigkeit gewonnen.“ Das war kurzgefasst das Ergebnis eines Gespräches, zu dem sich in der Gaststätte Meis-Gratz die CDU-Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking, der Leerer CDU-Vorsitzende Ludger Hummert, das Gastwirtsehepaar Anja und Sebastian Roters sowie der Gastwirt Stefan Arning trafen.

Christina Schulze Föcking nutzte zunächst einmal die Gelegenheit, über die neuen Entwicklungszahlen von Covid zu informieren. Es sei, so die Landtagsabgeordnete, eine gewisse Entspannung festzustellen. So seien auch die Erleichterungen nach dem Lockdown gerechtfertigt. Doch damit könnten sich doch viele nicht anfreunden, entnahm sie aus ihrem umfangreichen E-Mail-Verkehr. Das Verhältnis für und gegen die Lockerung sei etwas 50:50. Sebastian Roters, Gastwirt vom Holskenbänd, machte die Bedeutung seiner seit 65 Jahren bestehenden Gastronomie deutlich.

Man habe Gäste in allen Lebenslagen versorgt, angefangen von Taufen, Kinderkommunionen, Schulentlassungen, Trauungen bis hin zu Beerdigungen. Bei den zahlreichen Stammtischen oder an der Theke habe man Gelegenheit zum Plaudern. „Es würde uns etwas fehlen, wenn es die heimische Gastwirtschaft, die wir als Kulturgut bezeichnen können, nicht mehr gäbe“, formulierte Ludger Hummert. „Daher ist es schon notwendig, dass wir sie unterstützen, damit das Kneipensterben nicht noch weiter voranschreitet“, fügte er hinzu. Christina Schulze Föcking wies in diesem Zusammenhang auf das soeben beschlossene Programm für Überbrückungshilfen zur Sicherung der Existenz von kleinen und mittelständischen Unternehmen für den Corona-bedingten Umsatzausfall hin.

Stefan Arning berichtete von einer beispiellosen Essensausgabe außer Haus. Es seien Menschen gekommen, die er bisher nicht in seinem Restaurant gesehen habe. Doch leider sei das Geschäft seit Öffnung der Gaststätten wieder eingebrochen. Als Gründe dafür nannte er ein gewisses Unbehagen der Gäste beim Besuch. Dieses sei völlig unberechtigt, waren sich Roters und Arning einig, wenn man die vorgeschriebenen Regelungen und Einschränkungen beachte. Man achte sehr genau auf den Mindestabstand und die Maskenpflicht und die Desinfizierung. „Füttert mich mit Informationen, wenn etwas schief läuft. Ich werde sie auf dem kurzen Dienstweg mit den zuständigen Ministerien besprechen“, ermunterte Schulze Föcking die Anwesenden. Sie wies gleichzeitig darauf hin, dass das Lockern schwieriger sei als die Festsetzung.


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