Ortsnamen des Kreises Steinfurt

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Steinfurt

Kreis Steinfurt. In Münster erforscht die Arbeitsstelle „Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe“ seit 2005 die westfälischen und niedersächsischen Ortsnamen. Es handelt sich um ein Forschungsprojekt der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Projektleiter ist Prof. Dr. Jürgen Udolph, Arbeitsstellenleiterin Dr. Kirstin Casemir.

Beide sind auch Herausgeber des Westfälischen Ortsnamenbuches (WOB). Dabei handelt es sich um eine Buchreihe, in der Kreis für Kreis die westfälischen Ortsnamen vorgestellt werden. Gerade ist der Band Nummer 13 über die Ortsnamen des Kreises Steinfurt erschienen.

In jedem Band werden die Namen sowohl bestehender als auch untergegangener Siedlungen auf dem heutigen Kreisgebiet in alphabetischer Reihenfolge erklärt. Basis für die sprachwissenschaftliche Deutung jedes Namens ist eine Belegreihe, die von der ersten schriftlichen Erwähnung bis zur heutigen Namenform reicht und sprachwissenschaftlich ausgewertet wird. Deutungen anderer Wissenschaftler werden berücksichtigt oder gegebenfalls unter Angabe von Gründen korrigiert. Fachbegriffe werden erläutert, und ein ausführliches Literaturverzeichnis ermöglicht weitergehende Forschungen.

Viele Ortsnamen im Kreis Steinfurt vermitteln einen Eindruck von der Landschaft, die die Menschen in früheren Zeiten besiedelten. Da gab es Wälder (Dreierwalde, Nordwalde, Ostenwalde), Bäche (Brochterbeck, Laggenbeck, Saerbeck) und Berge (Altenberge, Hembergen, Webergen), aber auch Burgen (Tecklenburg oder Schloss Surenburg) und Siedlungen mit Häusern (Ibbenbüren) und Kirchen (Westerkappeln). Auch über die Siedlungstätigkeit der frühen Bewohner geben die Ortsnamen Auskunft, ob sie sich nun in einem eher feuchten Gebiet (Mesum), an einer Furt (Wadelheim) oder an einer höher gelegenen Stelle (Hambüren) niederließen.

Diese und etwa 300 weitere Ortsnamen werden im Buch über „Die Ortsnamen des Kreises Steinfurt“ von Claudia Maria Korsmeier erklärt, das heißt in ihrer lautlichen Entwicklung vorgestellt und anhand der schriftlichen Zeugnisse über den Namen gedeutet. Die Namen sind teilweise von hohem Alter und weisen in die Anfänge der Besiedlung des Münsterlands zurück.

Das Buch ist erschienen im Verlag für Regionalgeschichte, hat 456 Seiten, ISBN 978-3-7395-1233-4, kostet 34 Euro und ist erhältlich im Buchhandel.


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